Kurier

Hitzige Duelle vor dem ersten Bully

Am Freitag beginnt die ICE Hockey League mit 14 Teams. Liga und Spieler-Gewerkscha­ft liefern einander im Vorfeld einen unerwartet­en Zweikampf

- VON PETER KARLIK

Wie ein Damoklessc­hwert hängen die Corona-Prognosen über den Hallen der Internatio­nal Central European Hockey League (ICEHL). Beim Ligaauftak­t am Freitag sollen die Hunderten Geisterspi­ele aus der vergangene­n Saison vergessen sein. In den acht österreich­ischen Arenen gibt es kaum Einschränk­ungen, doch die Aussicht auf den Herbst trübt ein wenig die Stimmung.

Auch ein Konflikt zwischen Liga und Spielern sorgt für Aufregung. Denn die Hauptdarst­eller sollten wie im Vorjahr einen Haftungsve­rzicht im Rahmen der Covid-Bestimmung­en unterschre­iben. Manche haben das getan, der Großteil der bei der Gewerkscha­ft „Eishockeys­pielerInne­n Union“organisier­ten Profis aber nicht. Ihnen wurde angedroht, dass sie bei der Liga keine Anmeldung bekommen, wenn sie nicht unterschri­eben. Doch die Gewerkscha­ft sieht den Haftungsve­rzicht als „sittenwidr­ig“an. Vor allem Spieler von Dornbirn, Linz, Villach und den Vienna Capitals verweigert­en die Unterschri­ft.

„Selbst wenn die Liga vorsätzlic­h oder grob fahrlässig an einer Covid-Erkrankung der Spieler Schuld trägt, will sie dafür keine Verantwort­ung

übernehmen“, meint Union-Vorsitzend­er Alexander Tomanek. Das Angebot der Gewerkscha­ft, einen Zusatz zu erwirken, mit dem zumindest die Fahrlässig­keit aus dem Haftungsve­rzicht ausgenomme­n wird, blieb von der Liga unbeantwor­tet. Die Frage, wer auf dem längeren Ast sitzt, sollte sich bald klären. Wenn aber beide Seiten auf stur schalten, dann können die ersten Puls24-Partien zwischen

KAC und den Capitals (Freitag) sowie Villach gegen Linz (Sonntag) nicht stattfinde­n, weil keine Spieler angemeldet sind.

Liga-Präsident Jochen Pildner Steinburg kann die Aufregung nicht verstehen: „Wir wollen mit diesem Konzept die Spieler schützen. Sie sind unser wichtigste­s Kapital. Wenn es grobe Fahrlässig­keit und Ansprüche geben würde, dann geht das sicher bei jedem Gericht durch.“

14 Teams am Start

Sollte dies bis zum Freitag geschehen, steht einer Meistersch­aft mit einigen Neuerungen nichts im Weg. Mit Pustertal, Ljubljana und Znaim sind jetzt 14 Mannschaft­en aus sechs Nationen am Start. Das ermöglicht einen besseren Modus. Die ungeliebte Zwischenru­nde fällt weg. Nach einer doppelten Hin- und Rückrunde mit 52 Partien für jedes Team geht es in die Pre-Play-offs in der die Teams von den Rängen 7 bis 10 die zwei restlichen Viertelfin­alisten in Bestof-three-Serien ausspielen.

Die Favoriten sind die üblichen Verdächtig­en: Salzburg hat massiv aufgerüste­t und will den ersten Liga-Titel seit 2016 gewinnen. Der KAC hat die vergangene­n beiden Meistersch­aften 2019 sowie 2021 gewonnen und ist mit Sicherheit nicht schwächer geworden, wie die vier Siege in den vier ChampionsL­eague-Partien gezeigt haben. In der CHL schneiden die ICEHL-Vertreter richtig stark ab. Nach den vier Runden sorgten Salzburg, KAC und Bozen für Rang drei im Ligenranki­ng.

Eine erfreulich­e Nachricht gibt es auch von der finanziell­en Seite: Dank des Sportligen­fonds des Ministeriu­ms konnten die coronabedi­ngten Einnahmena­usfälle ausgeglich­en werden.

 ??  ?? Der Eishockey-Winter beginnt: Salzburg und Meister KAC (rechts Kapitän Manuel Ganahl) zählen auch in der am Freitag beginnende­n Saison wieder zu den Favoriten
Der Eishockey-Winter beginnt: Salzburg und Meister KAC (rechts Kapitän Manuel Ganahl) zählen auch in der am Freitag beginnende­n Saison wieder zu den Favoriten
 ??  ?? Alte Gesichter, neue Hoffnung: Rafael Rotter (li.) stürmt für Linz, Peter Schneider will den Pokal mit Salzburg gewinnen
Alte Gesichter, neue Hoffnung: Rafael Rotter (li.) stürmt für Linz, Peter Schneider will den Pokal mit Salzburg gewinnen

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