Wer sind eigentlich die Ungeimpften?
Vielfach schlicht Unentschlossene, häufig Frauen und Eltern
Umfrage. Geimpft oder nicht geimpft – die Gesellschaft spaltet sich zunehmend in zwei Gruppen. Aber nicht alle Ungeimpften sind Hardliner, wie eine aktuelle Erhebung der Universität Erfurt zeigt. Demnach sind nur etwas mehr als die Hälfte der Ungeimpften derzeit sicher, dass sie sich wirklich nicht impfen lassen wollen. Rund ein Viertel zweifelt noch. Jeder Fünfte habe sich sogar schon für die Impfung entschieden, müsse sie aber noch bekommen, sagt Studienleiterin Cornelia Betsch.
Laut der Studie sind Ungeimpfte eher weiblich, haben eher Kinder, einen niedrigen Bildungsstand, eher Migrationshintergrund und kennen häufig niemanden, der schon einmal an Covid-19 erkrankt ist. „Vor allem Frauen sind etwas zögerlich und damit eine große Zielgruppe“, meint Betsch. Viele Ungeimpfte könnten noch überzeugt werden. Dazu brauche es vor allem Information und Aufklärung. Das zeigt sich an einem Beispiel: Viele Menschen hätten Angst, dass die Impfung unfruchtbar mache. Tatsächlich gibt es mittlerweile einige Studien weltweit, die belegen, dass dem nicht so ist. Die Impfung wird sowohl für Frauen und Männer mit Kinderwunsch als auch für Schwangere empfohlen.
61 Prozent fühlen sich laut der Erhebung nicht gut informiert. Vor allem für Kinder und Jugendliche brauche es mehr Informationen. Laut Befragungen hätten Kinder eine höhere Impfbereitschaft als ihre Eltern.
Betsch spricht sich dafür aus, dass Politikerinnen und Politiker weniger offensiv auftreten, wenn es um die Impfung geht. Sie sollten dies eher Medizinerinnen und Medizinern überlassen. „Impfen ist eine wichtige Gesundheitsentscheidung, keine politische.“