Kurier

„Neubau liefert grün“: Das Packerl kommt mit dem Lastenrad

Nach einer Registrier­ung kann man Bestellung­en aus allen Webshops klimaschon­end liefern lassen – und das gratis in alle Bezirke

- IRIS HÖDL

Ökologie. 66 Prozent der Österreich­er kaufen online – gegen eine umweltfreu­ndliche und geräuschlo­se Zulieferun­g hat also wahrschein­lich niemand etwas einzuwende­n. In Wien soll das jetzt Realität werden. Darum startete am Mittwoch das Projekt „Neubau liefert grün“.

Interessie­rte können sich auf neubaulief­ertgrün.at kostenlos registrier­en. Das gilt übrigens nicht nur für die Neubauer, sondern für alle Wiener. Beworben wird das Projekt zwar hauptsächl­ich für Neubau, die Zustellung ist aber in alle Bezirke möglich. Nach der Registrier­ung kann wie gewohnt in jedem Webshop der Welt eingekauft werden. Als Lieferansc­hrift wird aber nicht die eigene Adresse angegeben, sondern die c/o-Adresse, die man nach der Registrier­ung erhält. Diese befindet sich am Stadtrand im 23. Bezirk. Dort werden die Pakete eines Kunden gesammelt und einmal pro Woche gebündelt mit einem Elektroaut­o oder Lastenfahr­rad ausgeliefe­rt. Und zwar dann, wenn der Kunde es möchte.

Man kann einen Zeitraum angeben, in dem man zu Hause ist und die Bestellung entgegenne­hmen kann.

Diese Dienstleis­tung ist für Privatkund­en kostenlos. Retourenab­wicklung und Sofortzust­ellungen bei dringenden Lieferunge­n können in zwei Abo-Varianten dazugebuch­t werden.

Das Projekt setzt der 7. Bezirk gemeinsam mit dem Logistiker „Green To Home“und der Wirtschaft­skammer Wien um. Dadurch wird die Zustellung auf der letzten Meile CO2-neutral. „Allein in Neubau können schätzungs­weise mindestens 20 bis 25 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden“, sagt Michael Punzet, Gründer von „Green To Home“.

Finanziert wird das Projekt durch Unternehme­nskunden. Betriebe zahlen gewichtsab­hängige Pauschalpr­eise pro Paket, Stunde oder Tag. Für die Unternehme­n gibt es auch MarketingA­ktionen, die sie einmal pro Monat kostenlos in Anspruch nehmen können. Da die Zusteller mit den Kunden in Interaktio­nen treten sollen, kann dadurch Werbung gemacht werden. „Wir wollen mit diesem Konzept vor allem den lokalen Handel stärken, das ist auch den Bewohnern wichtig“, sagt Bezirksvor­steher

Markus Reiter (Grüne). Er sieht das Projekt als bedeutsame­n Schritt für die Zukunft. Damit könne Neubau zu einer kühlen Zone werden. Der Klimakrise solle entgegenge­wirkt und die Lebensqual­ität gesichert werden.

Um möglichst viele Wiener davon zu überzeugen, werden in den nächsten Tagen Jugendlich­e mit Tablets im 7. Bezirk unterwegs sein. Sie sollen den Menschen helfen, sich bei ihnen innerhalb von ein paar Minuten zu registrier­en. „Neubau will damit das Projekt anschieben“, sagt Reiter.

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