„Noten“für das Bildungssystem: Hohe Kosten, aber gute Berufsausbildung
OECD-Vergleich bestätigt heimische Stärken und Schwächen
Bildungsstand. Die jährliche Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) bestätigt erneut die Stärken und die Schwächen des österreichischen Bildungssystems im internationalen Vergleich: Es ist sauteuer, aber die Berufsorientierung ist so gut wie nirgendwo sonst.
Österreich gibt mit 12.893 Euro pro Schulkind oder Studenten deutlich mehr aus als der OECDSchnitt (8.913 Euro). Zitat aus der Studie: „Pädagogen verdienen in Österreich zu jedem Zeitpunkt ihrer Karriere und in allen Schultypen mehr als im OECD-Schnitt.“ Allerdings ist das Lohnniveau bei Österreichs Akademikern generell höher als im OECD-Schnitt, und die Lehrer verdienen weniger als andere Akademiker. Österreichs Lehrpersonal ist auch vergleichsweise alt.
Günstig für die Schüler, aber teuer für den Staat ist das Betreuungsverhältnis. In der Volksschule kommen in Österreich 12 Kinder auf einen Lehrer (OECD-Schnitt: 15), in der Unterstufe neun (OECD: 13).
Der Erfolg des Bildungssystems kann sich aber auch sehen lassen. Rund die Hälfte (49 Prozent) der Bevölkerung absolviert eine Ausbildung mit Matura, im OECDSchnitt sind es nur 37 Prozent. Nur 14 Prozent der 15- bis 64-Jährigen haben nur Pflichtschulabschluss, im OECD-Schnitt sind es 21 Prozent.
Eine Stagnation verzeichnet Österreich hingegen mit 34 Prozent Akademikerquote, im OECD-Schnitt sind es 40 Prozent. Die beste Nachricht: Österreich ist das Land mit der stärksten Fokussierung auf Berufsbildung. Satte 76 Prozent aller Absolventen einer Sekundarstufe II (vor allem Lehre, berufsbildende mittlere oder höhere Schule) erwerben einen berufsbildenden Abschluss. Der OECD-Schnitt liegt hier bei nur 38 Prozent.