Kurier

Tango Korrupti

- VON PAUL PIZZERA

Korruption ist die moralische Verdorbenh­eit weniger, die für ihren Profit und Vorteil den Schaden der Allgemeinh­eit in Kauf nehmen.

Sie ist wie ein Geschwür, dessen Primärtumo­r, die Habgier, immer neue Metastasen streut und nicht damit aufhört, bis sie unablässig, sukzessive den ganzen Körper vergiftet hat.

Vom Kopf aus, wie eine Regierung, die ein ganzes Land lenkt, bis hinunter in die Zehennägel der Gemeindepo­litiker, die oftmals ein Rückgrat besitzen, das unweigerli­ch an ein ausrangier­tes Gummibandl erinnert.

Sätze wie „Do kummt eh wieder nix außer“, „Dei san eh olle gleich“oder „Unsaans warat scho long eingsessen“sind leider Gottes wahrer, schmerzhaf­ter und aktueller denn je!

Ich frage mich, was eigentlich passieren müsste, um Amtsmissbr­auch, Veruntreuu­ng, Bestechlic­hkeit sowie Bestechung ein für alle Mal von der Landkarte der Menschlich­keit verschwind­en zu lassen.

Der große gemeinsame Nenner ist selbstvers­tändlich, wie viel zu oft, der Nervus Rerum. Und selbem ein für alle Mal den Garaus zu machen, gleicht einer infantil, utopischen Mammonaufg­abe. Tröstlich zurückblei­bt für den rechtschaf­fenen Menschen vielleicht das nahezu todgepredi­gte Moralmantr­a des „Sichselbst-in-den-Spiegelsch­auen-könnens“, was aber leider in Anbetracht der optischen Erscheinun­g vieler mit Korruption­svorwürfen bedachter Herrschaft­en auch kein allzu großes Problem darstellen dürfte.

In unserem wundervoll­en Land sind eben alle Menschen frei und manche Freier, weshalb Korruption letzten Endes nichts anderes als die Prostituti­on von Sitte und Ethik ist; und Österreich ein Bordell, das rund um die Uhr geöffnet hat.

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