Tango Korrupti
Korruption ist die moralische Verdorbenheit weniger, die für ihren Profit und Vorteil den Schaden der Allgemeinheit in Kauf nehmen.
Sie ist wie ein Geschwür, dessen Primärtumor, die Habgier, immer neue Metastasen streut und nicht damit aufhört, bis sie unablässig, sukzessive den ganzen Körper vergiftet hat.
Vom Kopf aus, wie eine Regierung, die ein ganzes Land lenkt, bis hinunter in die Zehennägel der Gemeindepolitiker, die oftmals ein Rückgrat besitzen, das unweigerlich an ein ausrangiertes Gummibandl erinnert.
Sätze wie „Do kummt eh wieder nix außer“, „Dei san eh olle gleich“oder „Unsaans warat scho long eingsessen“sind leider Gottes wahrer, schmerzhafter und aktueller denn je!
Ich frage mich, was eigentlich passieren müsste, um Amtsmissbrauch, Veruntreuung, Bestechlichkeit sowie Bestechung ein für alle Mal von der Landkarte der Menschlichkeit verschwinden zu lassen.
Der große gemeinsame Nenner ist selbstverständlich, wie viel zu oft, der Nervus Rerum. Und selbem ein für alle Mal den Garaus zu machen, gleicht einer infantil, utopischen Mammonaufgabe. Tröstlich zurückbleibt für den rechtschaffenen Menschen vielleicht das nahezu todgepredigte Moralmantra des „Sichselbst-in-den-Spiegelschauen-könnens“, was aber leider in Anbetracht der optischen Erscheinung vieler mit Korruptionsvorwürfen bedachter Herrschaften auch kein allzu großes Problem darstellen dürfte.
In unserem wundervollen Land sind eben alle Menschen frei und manche Freier, weshalb Korruption letzten Endes nichts anderes als die Prostitution von Sitte und Ethik ist; und Österreich ein Bordell, das rund um die Uhr geöffnet hat.
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