Das Zwölferhorn zum Anbeißen
Schlagwort. Von der Voit’l Hütte aus lässt sich das Hochplateau trefflich erwandern
Ausflug. Gernot Voitlhofer und seine Frau Simone bewirtschaften die Voit’lhütte nahe dem Gipfel des Zwölferhorns oberhalb von St. Gilgen am Wolfgangsee. Eine der Spezialitäten sind Speckknödeln mit Kraut. Als Nachspeise werden Pofesen serviert. Von der Hütte weg führen mehrere Wanderwege über das Hochplateau.
Träume dein Leben oder lebe deinen Traum! Für den zweiten Teil dieses Spruches haben sich Gernot Voitlhofer und seine Frau Simone entschieden. Sie bewirtschaften seit 2019 die Voit’l Hütte nahe dem Gipfel des Zwölferhorns. Als Gast nehmen wir an diesem Traum auf 1.480 Meter Höhe teil. Auf der Sonnenterrasse erwarten uns neben der grandiosen Aussicht auf den Schafberg und den blau schimmernden Wolfgangsee bodenständige Speisen. Ein kraftvoller Suppentopf (6,80 €), in dem sich neben Nudeln gelbe und orange Karotten nebst köstlichen TafelspitzRindfleischstückchen tummeln, stimmt auf die Hauptspeise ein. Das sind Speckknödeln mit Kraut.
Pofesen
Köchin Simone verrät das Rezept: „Semmelknödel werden mit gerösteten Speckwürfeln angereichert. Diese sind auch wesentlicher Bestandteil für das dazu servierte Kraut.“Eine geschmackvolle Kombination mit einer spürbar kräftigenden Wirkung, der eine weitere beliebte Spezialität des Hauses folgt, die Pofesen (ab 4,40 €).
„Milchbrotscheiben werden mit Powidl-Marmelade gefüllt und in der Pfanne herausgebacken. Dann werden sie mit Zimt und Zucker gewendet“, so Wirt Gernot. Knusprig und gleichzeitig zart finden sie sich auf unseren Tellern ein und runden das Mahl ab. Sie sind eine der beliebtesten Speisen bei den zahlreichen Gästen aus dem Salzkammergut. Es treffen allerdings auch Tiroler, Saudi-Araber, Tschechen und Genießer aus anderen Ländern ein. Bisweilen ist auch ein pensionierter Landeshauptmann zu Gast, was den Wirt freut. Hat er sich doch nach einundzwanzig Jahren als Schanktechniker und eineinhalb Millionen auf Österreichs Straßen zurückgelegten Kilometern zu einem markanten beruflichen Wechsel entschlossen. Als begeisterter Bergsteiger genießt er nun jeden Tag in luftiger Höhe. Dass dabei gerade bei Schönwetter bisweilen mehr Arbeitsstunden anfallen, nimmt er gerne in Kauf.
Vor dem Besuch der Voit’l Hütte hat uns die Seilbahn von St. Gilgen auf das Zwölferhorn gebracht. Mehrere Möglichkeiten bieten sich an, das Hochplateau zu erkunden. Die „Zwölfer Runde“auf dem vier Kilometer langen Pillstein-Panormarundweg lädt mit 12 Stationen ein, Naturphänomene am Berg zu erkunden. So erfahren wir, dass das Zwölferhorn seinen Namen von den Sennerinnen der Illinger Alm bekommen hat, weil die Sonne genau um elf Uhr über der Spitze dieses „Stundenbergs“steht. Dass der Monat Mai seinen Namen von Maia, der römischen Göttin der Erde und Fruchtbarkeit hat. Dass die germanische Liebesgöttin Freya die Namensgeberin für den Freitag ist.
Eine Station mit einem darauf angebrachten Windsack informiert uns, dass eine kräftige Brise bei einer Windstärke von 20 Knoten beginnt, was 37 Kilometern pro Stunde entspricht.
Illinger Alm Runde
Die kinderwagentaugliche Runde ist in zwei Stunden gut zu bewältigen und bringt auch für Erwachsene interessante Erkenntnisse über Naturphänomene.
Wir wählen eine zusätzliche Wegerweiterung, nämlich die Illinger Alm Runde. Diese führt uns über den Gipfel des Illinger Bergs auf 1.475 Meter und durch weitläufige Almebenen wieder zurück auf das Zwölferhorn (1.522 Meter).