Vorbereitungen für die Salbenküche
Kräuterwelt. Ringelblumenöl ist wichtige Basis
Für die Zubereitung von volksheilkundlichen Salben sind nur wenige Zutaten nötig. Allerdings sollten diese zeitgerecht mit den sommerlichen oberirdischen Wildkräuterschätzen vorbereitet werden. Dazu gehören Ansätze in kalt gepressten heimischen Ölen, die als Basis für die Salbenherstellung dienen.
Ein Must-have für die Weiterverarbeitung in der Salbenapotheke ist das Ringelblumenöl. Dazu werden die Zungenblüten der Ringelblumen leicht angetrocknet, die dann in einem fetten Öl ihre Wirkstoffe abgeben. Ölauszüge lösen vor allem fettlösliche Wirkstoffe der Pflanzendroge, insbesondere Carotinoide, ätherische Öle und Phytosterole. Bei der Ölmazeration ist darauf zu achten, dass die Pflanzen zumindest angetrocknet sind. Enthalten sie zu viel Wasser, besteht Schimmelgefahr, was die Haltbarkeit des Öles beeinträchtigt (Ausnahme: das Rotöl aus Johanniskrautblüten gewinnt man aus frischen Pflanzenteilen).
Viele Öle sind geeignet
Zwei Faktoren spielen beim Ölauszug für die spätere Salbenherstellung eine Rolle: Zerkleinerungsgrad der Pflanzendrogen, Dauer der Extraktion und beim Heißauszug die Temperatur. Als Öle eignen sich alle nicht raffinierten, kalt gepressten heimischen Öle wie Sonnenblumenöl, Distelöl, Rapsöl oder ein BioOlivenöl zweifelsfreier Herkunft.
Ein Grundrezept für Ölmazerate am Beispiel der Ringelblume könnte sein: Ein Schraubglas mit Alkohol aussprühen. Die Zungenblüten der Ringelblumen abzupfen und für einige Stunden auf einem sauberen Tuch oder Papier an einem luftigen Ort antrocknen lassen. Das Schraubglas mit den zerkleinerten Pflanzenteilen zu 2/3 füllen und mit Sonnenblumenöl übergießen. Gut schütteln, mit einem Leinentuch bedecken. Nach 48 Stunden kann der Deckel auf das Glas geschraubt werden, das in den Pflanzen vorhandene Pflanzenwasser sollte bis dahin größtenteils entwichen sein. Die Teile müssen zu jeder Zeit vollständig mit Öl bedeckt sein, ansonsten besteht Schimmelgefahr. Ein Ansatz mit getrockneten Pflanzenteilen birgt weniger Gefahr zu verkeimen. Den Ansatz für 21 Tage ausziehen, abseihen und in sterilen dunklen Flaschen lagern. Es empfiehlt sich, pro Pflanze mehrere kleinere Gläser zu verwenden, denn sollte sich wirklich einmal Schimmel bilden, muss nur eine kleine Menge auf dem Kompost entsorgt werden.
Es besteht auch die Möglichkeit eines schnellen Heißauszuges. Dabei werden Pflanzenteile im Öl in einem Wasserbad langsam bis knapp unter dem Siedepunkt erhitzt und für drei Stunden ausgezogen. Hier eignen sich hitzeverträgliche Öle wie Sonnenblumen-, Sesam- oder BioOlivenöl.
Ursula Asamer ist Kräuterpädagogin und Naturund Landschaftspflegerin