Kurier

Der Blick von außen entschied für Salzburg

Rapid hielt beim Serienmeis­ter besser mit als in den vergangene­n Duellen. Nach VAR-Interventi­on und fünf langen Minuten gab es einen Elfmeter, der Salzburg den Sieg bringen sollte

- VON ALEXANDER HUBER

Die nächste historisch­e Marke ist erreicht: Salzburg hat auch im 41. Ligaheimsp­iel in Folge getroffen. Damit ist – ausgerechn­et gegen Rapid – der Rapid-Rekord (aus den Jahren 1983 bis 1986) eingestell­t. Neben 17.218 Zuschauern sah auch der VAR zu und sollte die Partie entscheide­n: Fünf Minuten hat es vom Foul bis zum Elfmeter in Minute 79 gedauert. In letzter Sekunde fiel das 2:0 für Salzburg.

Die Mannschaft von Didi Kühbauer hat damit die dritte Partie in Folge in der RapidViert­elstunde verloren. Es warten Schlüssels­piele im Kampf gegen die Krise: Am Donnerstag im Cup bei der Admira und am Sonntag gegen Sturm in der Liga. „Der Druck ist da. Aber wir werden ruhig bleiben und sicher wieder in die Siegspur zurückkehr­en“, meint Kühbauer.

Salzburg war wie gegen Rapid üblich in der bestmöglic­hen Besetzung gestartet. Fünf-Millionen-Einkauf Piatkowski und der um 4,5 Millionen geholte Capaldo spielten erstmals gegen Rapid – und gegen eine flexible Kette.

Flexible Ketten

Bei Ballbesitz trat Rapid im üblichen 4-2-3-1 an. Weil Hofmann eine Pause bekam, lief Stojkovic als Kapitän ein. Der angeschlag­ene Fountas musste hingegen passen. Sobald die Bullen den Ball hatten – und das war zu 74 % der Fall – rückte allerdings Schick nach hinten. Mit einem 5-2-21 wurde kompakt verteidigt.

Salzburg startete wie eine gut geölte Maschineri­e, gleich mit höchster Drehzahl. Nach nur 90 Sekunden verfehlte Sucic knapp, eine Minute später deutlicher. Bei einem unwiderste­hlichen

Adeyemi-Solo spielte Ullmann den Retter in grüner Not (4.). Als sich der Wirbelwind legte, spielte Rapid über den verbessert­en Kara gefährlich­e Konter. Einmal schoss Grüll daneben, dann misslang Schick der finale Pass. Nach einer Verletzung von Solet (Verdacht auf Kreuzbandr­iss) ohne Fremdkonta­kt musste bereits in Minute 21 Onguene einspringe­n.

Ein Solo von Kristensen endete mit einer von Ullmann an die Stange abgefälsch­ten Flanke (28.).

Rapid hatte das Spiel mit dem defensiven 5-2-2-1 gut im Griff, aber ein Problem: Ohne direkten Gegenspiel­er für Camara kurbelte der überragend­e Sechser unermüdlic­h die flotte Partie an. Nur 35 Sekunden nach Wiederbegi­nn und einem Camara-Pass setzte Adamu einen Volley neben das Rapid-Tor.

In Minute 52 (!) gab es den ersten direkten Torschuss der Partie: Kara scheiterte nach einem 50-Meter-Sprint an Tormann Köhn. Erst nach einer Stunde konnte Salzburg wieder Druck aufbauen.

Goalie Gartler hielt gegen Adeyemi und Kristensen. Auf der Gegenseite forderte Grüll Köhn voll (68.).

Später Aufreger

Zu Beginn der Rapid-Viertelstu­nde kam VAR Muckenhamm­er zum Einsatz. Adeyemi hatte sich vor Wimmer geschliche­n, der klären wollte. Schiedsric­hter Hameter sah beim Kontakt am Hintern kein Foul. Der folgende VARCheck meldete im Stadion bereits „kein Strafstoß“, doch das war ein falscher Zwischenbe­richt. Hameter sah sich nach Empfehlung von

Muckenhamm­er die Szene noch selbst an und entschied nach langer Überlegung doch auf Elfmeter.

Karim Adeyemi trat selbst an und verwertete – 1:0 (79.). „Für mich war es klar, dass ich nach meinem vergebenen Elfmeter in Sevilla wieder hingehen werde“, betont der deutsche Teamstürme­r.

Rapid warf beim finalen Corner alles nach vorne, Joker Okafor sprintete im Konter allen davon, Brenden Aaronson vollendete zum 2:0 nach 94 Minuten. Nach dem achten Sieg im achten Spiel jubelt Trainer Jaissle: „Wir haben nicht erwartet, dass Rapid so tief spielt. Aber wir sind geduldig geblieben.“

Newspapers in German

Newspapers from Austria