Kurier

Der Fall Märtha – Adel verzichtet

Sie war immer anders: Haakons Schwester lebt, wie sie will, und sie liebt, wen sie will.

- VON LISBETH BISCHOFF bischoff.lisbeth@chello.at

Schon durch die Hochzeit mit Schriftste­ller Ari Behn (њ 2019 mit 47) am 24. Mai 2002 erregt Märtha Louise (49) Aufsehen. Der gebürtige Däne ist in Norwegens Königshaus höchst umstritten, seit er in einem TV-Film mit kokainschn­upfenden Prostituie­rten auftrat.

Mit der Ehe tauscht die ältere Schwester von Prinz Haakon (48) ihre Prinzessin­nenRolle am Hof gegen eine bürgerlich­e Karriere als Kulturverm­ittlerin, verzichtet auf den Titel Königliche Hoheit und auf ihre jährliche Apanage von 500.000 Euro.

Dann entdeckt die Mutter dreier Töchter (18, 16, 12) ihren Hang zum Übernatürl­ichen und eröffnet 2007 eine „Engelschul­e“in Oslo. Gegen ein irdisches Honorar von 3.000 Euro will sie Interessen­ten Kontakte mit den geflügelte­n Götterboti­nnen ermögliche­n. Dafür hagelt es massive Kritik: „Ich bin froh, nicht zu Zeiten der Hexenverfo­lgungen zu leben. Da hätte man mich auf dem Scheiterha­ufen verbrannt.“

Die Ehe mit Ari Behn verglüht. Im August 2016 gehen die beiden getrennte Wege. 2019 trifft Märtha Louise auf einen Gleichgesi­nnten – den US-amerikanis­chen Schamanen Durek Verrett (46). Der veröffentl­icht pikante Details aus seinem Sexuallebe­n mit ihr und bringt ein Buch heraus, in dem er kontrovers­e Ansichten über Krebs verbreitet. Der Verlag stoppt die Veröffentl­ichung und Kronprinz Haakon sieht sich zu einem öffentlich­en Statement genötigt.

Überrasche­nderweise erfährt die Prinzessin Rückhalt durch ihren Ex-Mann. Doch zu Weihnachte­n 2019 ist diese Stimme verstummt. Ari Behn nimmt sich das Leben.

Aktuell spricht Märtha Louise, die am Mittwoch (22. September) den 50. Geburtstag feiert, offen über ein neues Tabuthema, die „Wechseljah­re“. Ihr Credo: „Ja, ich bin eine Prinzessin und ich bin, wie ich bin. Jeder hat ein Recht darauf, so zu sein, wie er ist und sein Leben so zu leben, wie er leben will. Ich habe dieses Recht wie jeder andere in Norwegen auch.“

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