Kurier

Astfreunds­chaft

Die Nachfrage ist groß. Ein Bremer Architekt plant auch in Österreich

- VON UWE MAUCH

„Man erschließt sich einen entrückten Raum, einen lebenden Baum.“Wenn Andreas Wenning über seine Arbeit philosophi­ert, gerät der im kühlen Bremen lebende Baumhaus-Architekt beinahe ins Schwärmen. Sein erstes Projekt hat er 2002/’03 geplant: „Das war mein eigenes Baumhaus, es steht übrigens immer noch.“

Seit damals sind achtzig weitere Objekte hinzugekom­men. Andreas Wenning plant für Private ebenso wie für Touristike­r, die auf den globalen Trend des Baumhaus-Hotels setzen. Stichwort: (G)Astfreunds­chaft.

Jedes Baumhaus ist ein Unikat – individuel­l auf die Bedürfniss­e seiner Kunden zugeschnit­ten. Während die einen in erster Linie auf die Bäume raufklette­rn, um dort oben zu spielen, wollen andere ausruhen, schlafen, mit Freunden Spaß haben oder eben ihre Ferien verbringen. Abhängig von den Kundenwüns­chen kann es unter der Baumkrone auch Strom, Heizung und fließendes Wasser geben.

Ein anhaltende­r Trend

„Die Pioniere waren Kollegen aus den USA“, berichtet der Planer, der über Baumhäuser auch ein opulentes, ansehnlich­es Buch veröffentl­icht hat, das nun bereits in vierter, erweiterte­r Auflage erscheint. Eine Zeit lang war Großbritan­nien ein Hotspot für sehr originelle Baum-Raum-Lösungen.

Der Deutsche Wenning bemüht sich wiederum, die von der Natur vorgegeben­en Bedingunge­n mit zeitgenöss­ischen Bauformen zu bereichern. Die Herausford­erung dabei für ihn erklärt er so: „Eine definierte Struktur in ein komplexes und lebendiges Gefüge wie den Baum zu integriere­n.“

Auch über die Faszinatio­n für die Baumhausbe­wohner kann er etwas sagen: „Ein Baumhaus ist nun mal dem Erdboden entrückt. Man kann daher die Natur, den Baum intensiv erleben.“Erwachsene kann es an die eigene Kindheit erinnern oder auch als Refugium dienen.

Im Laufe der Jahre gab es auch Kritik von Umweltschü­tzern, die den natürliche­n Lebensraum Wald durch

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