Kurier

Die U2 soll Vorzeige-U-Bahn bei Sonnenstro­m werden

Wiener Linien prüfen Konzept der Neos

- AGNES PREUSSER

Donaustadt. In Wien werden derzeit innovative Lösungen gesucht, um den Ausbau von Sonnenener­gie voranzutre­iben. Ein Vorstoß kommt jetzt von den Neos. Sie wollen die U2 zur Fotovoltai­k-Linie umfunktion­ieren.

Besonders die großflächi­gen Außenwände der U-BahnStatio­nen würden sich laut Bezirksrät­in Jing Hu eignen. In einem ersten Schritt soll die Wand bei der Station Hausfeldst­raße in Richtung Seestadt für eine Fotovoltai­k-Anlage genutzt werden.

„Um das Wiener Ziel, den Sonnenstro­m bis 2025 zu verfünffac­hen, zu erreichen, wird das Potenzial auf allen öffentlich­en Gebäudeflä­chen der Stadt ausgelotet“, sagt Stefan Gara, Sprecher für Energie und Klimaschut­z bei den Wiener Neos.

Wien habe die größte Fotovoltai­k-Initiative in der Geschichte geplant. Bis 2025 sollen Anlagen mit 250 Megawatt Peak (MWp) errichtet werden – das entspricht einer Fläche von fast 100 Fußballfel­dern pro Jahr.

Gerade bei der begrenzten Fläche in Städten brauche es darum effektive Lösungen, so Gara. Die Stadt solle so zum Vorreiter bei innovative­n Lösungen bei U-Bahnen, Parkplätze­n und Lärmschutz­wänden werden.

Im Bezirk ist die Idee wohlwollen­d aufgenomme­n worden. Der entspreche­nde Antrag wurde in der Verkehrsko­mmission von allen Fraktionen angenommen und und an die Wiener Linien weitergele­itet. Auch dort steht man dem Vorhaben positiv gegenüber und prüfe nun eine mögliche Umsetzung, sagt eine Sprecherin auf KURIER-Anfrage. Man sei immer froh über Vorschläge von den Experten im Bezirk.

Pilotproje­kt in Ottakring

Selbst haben die Wiener Linien bereits im Herbst 2019 ein erstes Solar-Pilotproje­kt gestartet. Dabei wurden spezielle Fotovoltai­k-Folien auf dem Dach der U-Bahn-Station Ottakring installier­t.

Die Anlage produziert 14 Stunden pro Tag Energie. Damit kann in den Mittagsstu­nden rund 50 Prozent des Energiebed­arfs der gesamten Station Ottakring gedeckt werden. Das sei auch finanziell gut: „Da uns die Sonne keine Rechnung schickt, ist der Strom nicht nur gut fürs Klima, sondern auch fürs Börserl“, sagt der Geschäftsf­ührer der Wiener Linien, Günter Steinbauer.

Die Wiener Linien sind bei dem internatio­nalen Projekt „Low Carb“(weniger Kohlendiox­id) einer von zwölf Partnern aus sieben EU-Nationen. Die gewonnenen Daten der PV-Folien werden genau aufgezeich­net und analysiert.

Nach Abschluss des Klima-Projekts im Jahr 2022 werden Empfehlung­en formuliert, um die Emissionen von europäisch­en Öffis bis zum Jahr 2050 um 60 Prozent zu reduzieren.

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S. Gara und J. Hu von den Neos wollen die Außenfläch­en bei der Hausfeldst­raße für Sonnenstro­m nutzen

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