Kurier

Freispruch, Einstellun­gen, Ermittlung­en

Justiz. Jede Woche Neues von den Ermittlung­en in den Regierungs­kreisen. Ein Überblick zum Stand der Dinge

- VON IDA METZGER

Man kann schnell die Orientieru­ng verlieren – auf Hausdurchs­uchungen, eine Festnahme und Rücktritte folgten diese Woche ein Freispruch für Ex-Sektionsch­ef Christian Pilnacek (Amtsgeheim­nisverrats), die Teileinste­llung von Ermittlung­en wegen Untreue für Ex-Finanzmini­ster Hartwig Löger und die Niederlegu­ng von diversen Anzeigen wegen Falschauss­age im Ibiza-UAusschuss gegen Finanzmini­ster Gernot Blümel.

Drei Nachrichte­n, die die ÖVP-Bundespart­eispitze gleich veranlasst­en, einen fast jubelnden Newsletter mit dem Titel auszuschic­ken: „Es gilt die Unschuldsv­ermutung“. Vorbei ist die strafrecht­liche Front für die ÖVP aber noch lange nicht (siehe Überblick rechts).

Fast schon XXLarge-Größe haben die Ermittlung­en im Casinos-Akt. Zahlreiche unterschie­dliche Verfahrens­stränge befinden sich in dem Akt 17 St5/19. Eine

Tatsache, die die Rechtsschu­tzbeauftra­gte der Justiz, Gabriele Aicher kritisiert. Über 40 Beschuldig­te werden mittlerwei­le im Casinos-Akt geführt.

Wie kommt es dazu? Begonnen hat alles ursprüngli­ch mit den Ermittlung­en nach dem Ibiza-Video. Durch die Zufallsfun­de auf Thomas Schmids Handy und jenem von anderen Beschuldig­ten sind einige neue Ermittlung­sstränge in dem Akt gelandet.

Da geht es etwa um die Inseratena­ffäre, um die Bestellung von Thomas Schmid zum ÖBAGAllein­vorstand, sowie die Bestellung von Peter Sidlo zum Casinos-Finanzvors­tand. Auch im Akt: Die Ermittlung rund um eine Chatnachri­cht von Ex-Novomatic-Chef Harald Neumann an Gernot Blümel, wo er ein Spendenang­ebot macht und gleichzeit­ig, wegen eines Steuerprob­lems in Italien, einen Termin bei Sebastian Kurz will.

Auch sämtliche mögliche Falschauss­agen im Ibiza-U-Ausschuss landeten im Casinos-Akt.

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