Kurier

500-Milliarden-Paket kommt: Etappensie­g für Joe Biden

USA. Nach turbulente­n Zeiten kann der US-Präsident einen Erfolg verbuchen

- ARAR

Er hatte dafür mit seiner eigenen Partei gekämpft, bis zum letzten Moment versucht, eine Mehrheit zu bekommen – und hat es in der Nacht auf Samstag tatsächlic­h geschafft: Joe Biden bekommt sein (abgespeckt­es) Infrastruk­turpaket. Nach monatelang­em Ringen beschloss der US-Kongress das Investitio­nsprogramm, mit dem die Infrastruk­tur des Landes modernisie­rt werden soll. Vorgesehen sind über die nächsten Jahre rund 550 Milliarden US-Dollar (476 Mrd. Euro) an neuen Investitio­nen in die Infrastruk­tur. Insgesamt – inklusive schon vorher veranschla­gter Mittel – hat das Paket einen Umfang von mehr als einer Billion Dollar. Heftiger Streit unter Bidens Demokraten über ein zweites Investitio­nspaket hatte die Infrastruk­turpläne lange aufgehalte­n.

Republikan­ische Hilfe Nur mit Unterstütz­ung mehrerer Republikan­er konnten die Demokraten eine Mehrheit für das Vorhaben auf die Beine stellen. Sechs demokratis­che Abgeordnet­e stimmten dagegen. Dem Votum gingen am Freitag turbulente 110 Milliarden US-Dollar sollen in den kommenden Jahren in den Ausbau oder die Renovierun­g von Straßen und Brücken fließen

3,5 Billionen

Dollar schwer sollten Bidens Unterstütz­ungspakete insgesamt sein, nach hartem Widerstand dürften es 1,75 werden

Nach Wochen mit vielen Niederlage­n hatte Biden einen Grund zur Freude

Stunden voraus. Über weite Teile des Tages war unklar, ob es überhaupt zu der Abstimmung kommen würde, und bis zur letzten Minute war offen, ob eine Mehrheit für das Paket zustande kommen würde.

Biden musste sich bei dem Thema einmal mehr persönlich einschalte­n, um eine dramatisch­e Schlappe im Kongress abzuwenden. Die Infrastruk­tur-Milliarden sollen in den kommenden Jahren für Straßen, Brücken, Häfen, Flughäfen, den Nahverkehr

und die Bahn eingesetzt werden. Von einem Teil der Projekte soll auch der Klimaschut­z profitiere­n, den Biden zur Top-Priorität gemacht hat.

In den kommenden Jahren sollen rund 110 Milliarden Dollar in den Ausbau oder die Renovierun­g von Straßen und Brücken fließen. Rund 39 Milliarden Dollar sind für den öffentlich­en Nahverkehr eingeplant, weitere 66 Milliarden Dollar für das Schienenne­tz. Zudem sind auch Mittel zum

Ausbau der Ladestatio­nen für elektrisch­e Autos und für die Förderung elektrisch­er Busse vorgesehen. Für Häfen und Flughäfen sind zusammen 42 Milliarden Dollar einkalkuli­ert.

Nach der Wahlnieder­lage in Virginia und rapide sinkenden Umfragewer­ten ist das Infrastruk­turpaket für Biden ein Etappensie­g. Allerdings hat die Debatte um das Paket deutlich vor Augen geführt, mit welcher Härte die Flügelkämp­fe bei den Demokraten geführt werden.

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