Starker Auftritt, viel Applaus und leere Hände
Gute Unterhaltung. Die Wiener Austria bot gegen Meister Salzburg ihre beste Saisonleistung, die Gäste setzten sich ob ihrer Qualität dennoch durch. Die Violetten wurden am Ende von den Fans gefeiert
Am Ende klatschten die Austria-Fans ihrer Mannschaft nach einer Niederlage Beifall. Den gewährten sie zu Recht für einen sehr guten Auftritt mit viel Herz gegen den Meister aus Salzburg, der mit Effizienz punktete und mit einem 1:0 drei Punkte aus Wien entführte – und auch nicht mehr zurückgeben wird.
Salzburg schonte die komplette Innenverteidigung, Stürmer Adeyemi und Trainer Jaissle, den Corona aus der Coaching-Zone verbannt hatte. An seiner statt gab Assistent Florens Koch die Anweisungen.
Austria-Coach Manfred Schmid setzte wie schon beim 0:1 in Salzburg auf eine Fünferkette in der Abwehr, wobei die Flügelspieler El Sheiwi und Teigl bei Ballgewinn ins Mittelfeld rückten. Die Austria setzte die theoretischen Ideen gut in die Praxis um, man wirkte dabei mutig, körperlich und geistig beweglich. Mit flottem Umschalten und zügigen Kombinationen in die Tiefe versetzte man Salzburgs Defensive durchaus in Unruhe. Dennoch wartete man zunächst vergeblich auf gute Chancen, abgesehen von einem Kopfball von Martel hier, und einem Schuss von Aaronson da. Beide Abwehrreihen standen gut genug, um Gefahren abzuwenden.
Leidenschaft
Die Austria, die für das Spitzenspiel den Trikotsponsor von Insignia zu Harreither (Vizepräsident und langjähriger Sponsor) wechselte, präsentierte den 10.135 Fans einen starken Auftritt mit Leidenschaft, Bissigkeit und Spielfreude. Die entzückten Anhänger dankten es mit ihren Sangeskünsten.
Die größte Aufregung gab es knapp vor der Pause, als die Austria den Ball wegen des verletzten Okafor ins Out spielte, Salzburg dann den Fairplay-Gedanken verwarf, weil Aaronson den Ball nicht zurückspielte. Ein violettes Rudel stellte den SalzburgSpieler, Kristensen versuchte fair die Gemüter zu beruhigen. Aaronson entschuldigte sich im Kabinengang dann bei den Austrianern für seine falsche Wahrnehmung. Die Austria-Fans jedenfalls pfiffen den Gästen etwas. Auch ganz ohne Tore war einiges los in der Generali Arena.
Effizienz
Meister Salzburg kam entschiedener und bestimmter aus der Kabine, der eingewechselte Sucic sorgte in der 50. Minute für den ersten Schuss auf das Austria-Tor. Die bemühten Veilchen hatten Glück, als ein verunglückter Rückpass von Teigl nicht die Salzburger Führung bedeutete. Adamu schoss beim Versuch eines Hebers Goalie Pentz an.
In einer Phase, als die Austria mehr Probleme hatte, Salzburg mit den Mitteln der ersten Hälfte unter Druck zu setzen, gingen die Gäste dank ihrer höheren Qualität in Führung. Die Wiener konnten den Ball nicht klären, Ulmer bediente Joker Adeyemi, der zum 0:1 eindrückte (65.). Beinahe gelang der Austria
Luftikusse: Die Austria und Salzburg boten einander die Stirn und den Zuschauern ein mehr als ansehnliches Spiel
im Gegenzug der Ausgleich, doch Djuricins Kopfball fiel zu zentral aus.
Knappe Sache
Die Violetten taten im Finish alles, um die bis dahin beste Saisonleistung doch noch mit einem Punktgewinn zu krönen. Doch der große Aufwand hatte einerseits an den eigenen Kräften gezehrt, auf der anderen Seite agierte Salzburg abgeklärt und ließ kaum noch Chancen zu. Somit endete auch das zweite Saisonduell zwischen diesen beiden Mannschaften 1:0 für den Meister. „In einer schwierigen Situation wichtige drei Punkte“, atmete Matchwinner Adeyemi auf. „Eine TopLeistung gegen einen sehr guten Gegner. Schade nur, dass wir uns nicht belohnt haben“, analysierte Austrias Trainer Manfred Schmid, dennoch sah er einen „großen Schritt in die richtige Richtung“.