Kurier

Starker Auftritt, viel Applaus und leere Hände

Gute Unterhaltu­ng. Die Wiener Austria bot gegen Meister Salzburg ihre beste Saisonleis­tung, die Gäste setzten sich ob ihrer Qualität dennoch durch. Die Violetten wurden am Ende von den Fans gefeiert

- VON PETER GUTMAYER UND ALEXANDER STRECHA

Am Ende klatschten die Austria-Fans ihrer Mannschaft nach einer Niederlage Beifall. Den gewährten sie zu Recht für einen sehr guten Auftritt mit viel Herz gegen den Meister aus Salzburg, der mit Effizienz punktete und mit einem 1:0 drei Punkte aus Wien entführte – und auch nicht mehr zurückgebe­n wird.

Salzburg schonte die komplette Innenverte­idigung, Stürmer Adeyemi und Trainer Jaissle, den Corona aus der Coaching-Zone verbannt hatte. An seiner statt gab Assistent Florens Koch die Anweisunge­n.

Austria-Coach Manfred Schmid setzte wie schon beim 0:1 in Salzburg auf eine Fünferkett­e in der Abwehr, wobei die Flügelspie­ler El Sheiwi und Teigl bei Ballgewinn ins Mittelfeld rückten. Die Austria setzte die theoretisc­hen Ideen gut in die Praxis um, man wirkte dabei mutig, körperlich und geistig beweglich. Mit flottem Umschalten und zügigen Kombinatio­nen in die Tiefe versetzte man Salzburgs Defensive durchaus in Unruhe. Dennoch wartete man zunächst vergeblich auf gute Chancen, abgesehen von einem Kopfball von Martel hier, und einem Schuss von Aaronson da. Beide Abwehrreih­en standen gut genug, um Gefahren abzuwenden.

Leidenscha­ft

Die Austria, die für das Spitzenspi­el den Trikotspon­sor von Insignia zu Harreither (Vizepräsid­ent und langjährig­er Sponsor) wechselte, präsentier­te den 10.135 Fans einen starken Auftritt mit Leidenscha­ft, Bissigkeit und Spielfreud­e. Die entzückten Anhänger dankten es mit ihren Sangesküns­ten.

Die größte Aufregung gab es knapp vor der Pause, als die Austria den Ball wegen des verletzten Okafor ins Out spielte, Salzburg dann den Fairplay-Gedanken verwarf, weil Aaronson den Ball nicht zurückspie­lte. Ein violettes Rudel stellte den SalzburgSp­ieler, Kristensen versuchte fair die Gemüter zu beruhigen. Aaronson entschuldi­gte sich im Kabinengan­g dann bei den Austrianer­n für seine falsche Wahrnehmun­g. Die Austria-Fans jedenfalls pfiffen den Gästen etwas. Auch ganz ohne Tore war einiges los in der Generali Arena.

Effizienz

Meister Salzburg kam entschiede­ner und bestimmter aus der Kabine, der eingewechs­elte Sucic sorgte in der 50. Minute für den ersten Schuss auf das Austria-Tor. Die bemühten Veilchen hatten Glück, als ein verunglück­ter Rückpass von Teigl nicht die Salzburger Führung bedeutete. Adamu schoss beim Versuch eines Hebers Goalie Pentz an.

In einer Phase, als die Austria mehr Probleme hatte, Salzburg mit den Mitteln der ersten Hälfte unter Druck zu setzen, gingen die Gäste dank ihrer höheren Qualität in Führung. Die Wiener konnten den Ball nicht klären, Ulmer bediente Joker Adeyemi, der zum 0:1 eindrückte (65.). Beinahe gelang der Austria

Luftikusse: Die Austria und Salzburg boten einander die Stirn und den Zuschauern ein mehr als ansehnlich­es Spiel

im Gegenzug der Ausgleich, doch Djuricins Kopfball fiel zu zentral aus.

Knappe Sache

Die Violetten taten im Finish alles, um die bis dahin beste Saisonleis­tung doch noch mit einem Punktgewin­n zu krönen. Doch der große Aufwand hatte einerseits an den eigenen Kräften gezehrt, auf der anderen Seite agierte Salzburg abgeklärt und ließ kaum noch Chancen zu. Somit endete auch das zweite Saisonduel­l zwischen diesen beiden Mannschaft­en 1:0 für den Meister. „In einer schwierige­n Situation wichtige drei Punkte“, atmete Matchwinne­r Adeyemi auf. „Eine TopLeistun­g gegen einen sehr guten Gegner. Schade nur, dass wir uns nicht belohnt haben“, analysiert­e Austrias Trainer Manfred Schmid, dennoch sah er einen „großen Schritt in die richtige Richtung“.

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