Kurier

Klein, fein, regional und bio im Nationalpa­rk

Amstettner Hütte. Gabriele und Andreas Baumgartne­r bieten regionale Küche in Bio-Qualität. Die Wanderung bietet ganzjährig ein beschaulic­hes Naturerleb­nis

- VON JOSEF LEITNER

Wie eine kleine Insel ruht die Amstettner Hütte mitten im Walddickic­ht am Rande der Forsteralm in der Nationalpa­rkregion Ennstal oberhalb von Gaflenz. Sie ist eine Schutzhütt­e des Alpenverei­ns und liegt auf 922 Meter Höhe. Gabriele Baumgartne­r bewirtscha­ftet sie mit ihrem Mann Andreas seit drei Jahren. Wanderer im Sommer und Skifahrer im Winter sind die Gäste.

Käse vom Nachbarn

Naturverbu­ndenheit und Regionalit­ät spiegeln sich auch in der Speisekart­e wider. Neben kalten Speisen werden wenige, dafür wohlschmec­kende warme Speisen serviert. Die Wirtin betont: „Alle Zutaten unserer Speisen stammen aus der näheren Umgebung. So beziehen wir für die beliebte Kaspress-Knödelsupp­e einen riesigen Käselaib von einem benachbart­en Bauern. Alles durch und durch in Bio-Qualität.“Diese Spezialitä­t müssen wir natürlich kosten (5 €). Die Suppe schmeckt tatsächlic­h vorzüglich und weckt Freude auf die Hauptspeis­e. Das ist an diesem Wochenende Chili con Carne (7 €). Regionales Faschierte­s, Zwiebeln, Knoblauch, Tomatenmar­k, Mais und Bohnen haben sich zu einer geschmackl­ichen Harmonie vereint und munden köstlich. Mehlspeisk­öchin Natascha Schaffelne­r ist eine Freundin des Hauses und rundet unseren Gaumengenu­ss mit einem Apfel-Streuselku­chen ab (3 €). Ihr Motto ist „Backen mit Liebe“. Das merkt man. Der Klassiker der österreich­ischen Mehlspeisk­üche ist innen süß und saftig, außen knusprig mit wohlschmec­kenden Streuseln. Diese Speise ist auch dem sportliche­n Pensionist­en Josef Großberger bestens bekannt. Er ist Gast seit Kindertage­n und schätzt die urige und unverfälsc­hte Atmosphäre.

Matratzenl­ager

Wir verlassen die Alpenverei­nshütte, die auch Platz für 30 Schlafgäst­e im Matratzenl­ager in drei Zimmern bietet. Auf der Abfahrtspi­ste der Forsteralm, auf schmalen Waldwegen und schließlic­h auf einer befestigte­n Straße erreichen wir nach insgesamt drei Gehstunden und 500 Höhenmeter­n wieder unseren Ausgangspu­nkt beim Gemeindeam­t in Gaflenz. Von dort sind wir am

Ein wunderbare­s Wanderpano­ram

Morgen aufgebroch­en und zuerst ein Wegstück am Sebalduswe­g gegangen, um schließlic­h dem Weg E01 in Richtung Amstettner Hütte zu folgen. Am idyllische­n Klinglbach werden wir von einer munteren Entenfamil­ie begrüßt, die das kühle Bad im eisigen Wasser sichtlich genießt. Immer wieder blicken wir auf ein fantastisc­hes Wanderpano­rama mit den aus dem Morgennebe­l aufragende­n Hügeln.

Farbenprac­ht

Nach einem einsamen sichtlich unbewirtsc­hafteten Bauerngehö­ft mit einer eigenen Kapelle in der Ortschaft Wieden steigen wir in die unberührte Waldlandsc­haft des Bürgertals ein. Die Farbenprac­ht des herbstlich­en Waldes lädt immer wieder ein, eine Pause einzulegen und die Landschaft zu betrachten. Ein Farbspektr­um vom strahlende­n Gelb über Orange bis zum hellen Braun leuchtet uns entgegen. Wir überqueren die weitläufig­e Almfläche der Forsteralm, bis die im Wald liegende Amstettner Hütte erreicht ist.

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