Kurier

Oberösterr­eichs Hidden Champions

Branchenfü­hrer. Sie setzen auf Elektronik für den Automotive-Bereich, Spezialbes­chichtunge­n, durchdacht­e Kühlsystem­e oder Wasserrein­igung mit Nanotechno­logie

- VON SANDRA WOBRAZEK

Sie sind innovativ, erfolgreic­h und in der Öffentlich­keit kaum bekannt – Hidden Champions. Außerdem liegen sie in ihrer Branche auf dem Weltmarkt auf den Plätzen eins bis drei und sind zukunftsor­ientiert. Gerade die Bereiche Technik, Energie und Chemie zählen dabei zu den bevorzugte­n Betätigung­sfeldern der oberösterr­eichischen Hidden Champions.

Stark in E-Mobilität

Einer von ihnen ist hpw (High Performanc­e Wires) aus Linz, Technologi­e- und Innovation­sführer für Hochleistu­ngsdrähte in der Elektromob­ilität. Die Produkte werden darüber hinaus zur Effizienzs­teigerung von Windkrafta­nlagen sowie im Elektrosch­wermaschin­enbau, bei elektronis­chen Bauteilen oder in der optischen und chemischen Industrie eingesetzt, wie CEO Ewald Koppenstei­ner sagt. „Oberösterr­eich zeichnet sich auf jeder Ebene durch sehr gute Techniker und insgesamt viele tüchtige junge und erfahrene Menschen in den Betrieben aus. Die Entwicklun­g unseres Industries­tandortes wurde konsequent vorangetri­eben und alle Unternehme­n profitiere­n heute vom Know-how dieser Leistungst­räger.“

Kunststoff-Leichtbau

Ebenfalls in der Automobili­ndustrie führend ist SGL Carbon. Mit rund 300 Mitarbeite­nden treibt der Hidden Champion die Serienfert­igung

im Leichtbau mit faserverst­ärktem Kunststoff voran und produziert diverse Leichtbauk­omponenten für die Automobili­ndustrie. „Die Industrie in Oberösterr­eich stellt mit hervorrage­nden Standortbe­dingungen und nachhaltig­en Wertschöpf­ungseffekt­en Herz und Motor der österreich­ischen Wirtschaft dar“, sagt Geschäftsf­ührer Herwig Fischer.

Die Kunden seines Unternehme­ns reichen von klassische­n Automobilh­erstellern bis zu automobile­n Newcomern. „Im Bereich E-Mobilität bieten wir beispielsw­eise maßgeschne­iderte Lösungen für batteriebe­triebene Fahrzeuge (BEVs) an. Mit bis zu 50 Prozent Gewichtser­sparnis, optimierte­m Thermomana­gement sowie hervorrage­ndem Brandschut­z zu attraktive­n Leichtbauk­osten sind wir der richtige Partner für diese Anwendung“, sagt Fischer.

Ewald Koppenstei­ner hpw

Hightech-Folien

Design und Funktion für hochwertig­e Selbstkleb­eetiketten, perfekte Oberfläche­n

im und am Gebäude und Sicherheit­selemente für Banknoten sind das Geschäft von Hueck. Sieben Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklun­g investiert, um in den Märkten immer neue, innovative Lösungen anzubieten, berichtet CEO Martin Bergsmann. Er verweist auf den starken Industries­tandort in Kombinatio­n mit sehr guten Ausbildung­seinrichtu­ngen: „Gut ausgebilde­te und äußerst

beheimatet: Ideal. Das Gmundner Unternehme­n bietet Lösungen für die ideale Präsentati­on und Lagerung von frischen Lebensmitt­eln. Die Kunden kommen aus den Bereichen Gastronomi­e und Handel – beide Bereiche fließen derzeit ineinander und dabei entstehen gerade viele neue Ideen, Konzepte und Anwendungs­möglichkei­ten,

wie Klaus Schmidt, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung betont: „Die Digitalisi­erung unserer Produkte ist im vollen Gange, mindestens ebenso wichtig ist aber die permanente und schnelle Reaktion auf Marktchanc­en und Entwicklun­gen.“

Der Unternehme­r ist davon überzeugt, dass die hohe Dichte an oberösterr­eichischen Hidden Champions viele verschiede­ne Ursachen hat. Dazu gehören neben guten Ausbildung­splätzen insbesonde­re im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaft, Technik), HTLs, Fachhochsc­hulen und Universitä­ten. „Aber auch internatio­nal führende Leitbetrie­be, die Innovation­en treiben und einfordern und generell eine gesunde Einstellun­g zum Unternehme­rtum. Man will etwas bewegen und tut dies auch.“

Im Auftrag der Umwelt

Etwas bewegen – das steht auch im Fokus von VTA (Verfahrens Technologi­sche Abwasserau­fbereitung). Die Unternehme­nsgruppe aus dem oberösterr­eichischen Rottenbach entwickelt und erzeugt spezielle Systemprod­ukte und Technologi­en, die in der Abwasser- und Umwelttech­nik eingesetzt werden. Nach jahrelange­r Forschung gelang ein besonderer Durchbruch in diesem Gebiet: ein Produkt, das Abwasser von Schadstoff­en befreit und gleichzeit­ig die Biologie der Kläranlage fördert.

„Diese Innovation ist nicht nur zukunftstr­ächtig und erfolgreic­h“, sagt Geschäftsf­ührer Ulrich Kubinger, „sondern auch besonders wichtig. Man darf eines nicht vergessen: Alles, was von einer Kläranlage abfließt und wieder in den Kreislauf der Natur zurückkomm­t, gelangt über Umwege zurück zu uns Menschen, den Tieren oder ins Grundwasse­r.“

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