Oberösterreichs Hidden Champions
Branchenführer. Sie setzen auf Elektronik für den Automotive-Bereich, Spezialbeschichtungen, durchdachte Kühlsysteme oder Wasserreinigung mit Nanotechnologie
Sie sind innovativ, erfolgreich und in der Öffentlichkeit kaum bekannt – Hidden Champions. Außerdem liegen sie in ihrer Branche auf dem Weltmarkt auf den Plätzen eins bis drei und sind zukunftsorientiert. Gerade die Bereiche Technik, Energie und Chemie zählen dabei zu den bevorzugten Betätigungsfeldern der oberösterreichischen Hidden Champions.
Stark in E-Mobilität
Einer von ihnen ist hpw (High Performance Wires) aus Linz, Technologie- und Innovationsführer für Hochleistungsdrähte in der Elektromobilität. Die Produkte werden darüber hinaus zur Effizienzsteigerung von Windkraftanlagen sowie im Elektroschwermaschinenbau, bei elektronischen Bauteilen oder in der optischen und chemischen Industrie eingesetzt, wie CEO Ewald Koppensteiner sagt. „Oberösterreich zeichnet sich auf jeder Ebene durch sehr gute Techniker und insgesamt viele tüchtige junge und erfahrene Menschen in den Betrieben aus. Die Entwicklung unseres Industriestandortes wurde konsequent vorangetrieben und alle Unternehmen profitieren heute vom Know-how dieser Leistungsträger.“
Kunststoff-Leichtbau
Ebenfalls in der Automobilindustrie führend ist SGL Carbon. Mit rund 300 Mitarbeitenden treibt der Hidden Champion die Serienfertigung
im Leichtbau mit faserverstärktem Kunststoff voran und produziert diverse Leichtbaukomponenten für die Automobilindustrie. „Die Industrie in Oberösterreich stellt mit hervorragenden Standortbedingungen und nachhaltigen Wertschöpfungseffekten Herz und Motor der österreichischen Wirtschaft dar“, sagt Geschäftsführer Herwig Fischer.
Die Kunden seines Unternehmens reichen von klassischen Automobilherstellern bis zu automobilen Newcomern. „Im Bereich E-Mobilität bieten wir beispielsweise maßgeschneiderte Lösungen für batteriebetriebene Fahrzeuge (BEVs) an. Mit bis zu 50 Prozent Gewichtsersparnis, optimiertem Thermomanagement sowie hervorragendem Brandschutz zu attraktiven Leichtbaukosten sind wir der richtige Partner für diese Anwendung“, sagt Fischer.
Ewald Koppensteiner hpw
Hightech-Folien
Design und Funktion für hochwertige Selbstklebeetiketten, perfekte Oberflächen
im und am Gebäude und Sicherheitselemente für Banknoten sind das Geschäft von Hueck. Sieben Prozent des Umsatzes werden in Forschung und Entwicklung investiert, um in den Märkten immer neue, innovative Lösungen anzubieten, berichtet CEO Martin Bergsmann. Er verweist auf den starken Industriestandort in Kombination mit sehr guten Ausbildungseinrichtungen: „Gut ausgebildete und äußerst
beheimatet: Ideal. Das Gmundner Unternehmen bietet Lösungen für die ideale Präsentation und Lagerung von frischen Lebensmitteln. Die Kunden kommen aus den Bereichen Gastronomie und Handel – beide Bereiche fließen derzeit ineinander und dabei entstehen gerade viele neue Ideen, Konzepte und Anwendungsmöglichkeiten,
wie Klaus Schmidt, Vorsitzender der Geschäftsführung betont: „Die Digitalisierung unserer Produkte ist im vollen Gange, mindestens ebenso wichtig ist aber die permanente und schnelle Reaktion auf Marktchancen und Entwicklungen.“
Der Unternehmer ist davon überzeugt, dass die hohe Dichte an oberösterreichischen Hidden Champions viele verschiedene Ursachen hat. Dazu gehören neben guten Ausbildungsplätzen insbesondere im Bereich MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik), HTLs, Fachhochschulen und Universitäten. „Aber auch international führende Leitbetriebe, die Innovationen treiben und einfordern und generell eine gesunde Einstellung zum Unternehmertum. Man will etwas bewegen und tut dies auch.“
Im Auftrag der Umwelt
Etwas bewegen – das steht auch im Fokus von VTA (Verfahrens Technologische Abwasseraufbereitung). Die Unternehmensgruppe aus dem oberösterreichischen Rottenbach entwickelt und erzeugt spezielle Systemprodukte und Technologien, die in der Abwasser- und Umwelttechnik eingesetzt werden. Nach jahrelanger Forschung gelang ein besonderer Durchbruch in diesem Gebiet: ein Produkt, das Abwasser von Schadstoffen befreit und gleichzeitig die Biologie der Kläranlage fördert.
„Diese Innovation ist nicht nur zukunftsträchtig und erfolgreich“, sagt Geschäftsführer Ulrich Kubinger, „sondern auch besonders wichtig. Man darf eines nicht vergessen: Alles, was von einer Kläranlage abfließt und wieder in den Kreislauf der Natur zurückkommt, gelangt über Umwege zurück zu uns Menschen, den Tieren oder ins Grundwasser.“