Koloman Moser, Werner Berg, Egger-Lienz
Ausgewählt. Welche drei Werke sind die wichtigsten im neuen Museum? Josef Schütz nennt das Bild „Die Badenden“von Koloman Moser. Das von Goethes Farbenlehre beeinflusste Ölbild aus den Jahren 1912/’13 ist laut Schütz Mosers wichtigstes. Dieser gilt als einer der Wegbereiter der Wiener Moderne und zählt zu den einflussreichsten Künstlern des Jugendstils.
Weiters zählt Schütz das Werk „Kegler bei sinkender Sonne“von Werner Berg dazu. Das 1979 entstandene Ölbild fasziniert auch aufgrund der Wechselwirkung von Vertikalem und Horizontalem. Werner Berg, dem in Kärnten ein eigenes Museum gewidmet ist, ist für Schütz „einer der besten Künstler überhaupt“.
Als drittes nennt Schütz das „Tischgebet“von Albin Egger-Lienz. Das Ölbild aus dem Jahr 1921 ergreift ihn immer wieder aufs Neue. Ein Bauer, eine Magd und ein Knecht stehen an einem Holztisch, auf dem eine leere Schüssel steht, und sie beten. „Sie bedanken sich bei Gott im Grunde für nichts.“
Der Spatenstich für das nach den Plänen des Linzer und Wiener Architektenbüros Blazek errichtete Museum erfolgte im August des Vorjahres mit viel Politprominenz. Darunter Alexander Schallenberg, damals noch Außenminister, der chinesische Botschafter Li Xiaosi sowie der chinesische Kulturattaché Chen Ping. Vom damaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz wurde eine Videobotschaft zugeschaltet. Eine politische Einflussnahme, des chinesischen Staates stellt Schütz in Abrede. Er habe zwar ausgezeichnete Kontakte ins Reich der Mitte, sei schon 44-mal dorthin gereist und habe in China auch Ausstellungen mit Massenandrang organisiert. „Aber ich bin nicht an der Politik interessiert, sondern an der Kunst.“
1.600 Quadratmeter
Schon als Kind war Schütz davon fasziniert. Er selbst zeichnete gerne. Als 13Jähriger kaufte er den Bauern kleine Kunstwerke, Zeichen der Volksfrömmigkeit,
Schütz vor einem der Kunstwerke auf der Terrasse
ab und verkaufte sie weiter. Mit 18 Jahren erwarb er sein erstes wichtiges Bild, es stammte von Franz von Zülow. Jetzt, allmählich auf den Siebziger zugehend, also das MegaProjekt des eigenen Museums.
Es hat eine Fläche von rund 1.600 Quadratmetern und kostet rund vier Millionen Euro. Abgesehen von einer laut Schütz kleinen Förderung fürs Kunst-Café ausschließlich eigenfinanziert. Wie geht