Kurier

„Wir setzen uns hohe Ziele“

Ahmed El-Gazzar. Der Linzer Wissenscha­fter reüssiert in der Osteoporos­e-Forschung

- VON JOSEF ERTL

„Österreich hat mir unglaublic­h viel gegeben. Ich möchte etwas zurückgebe­n.“Das ist dem gebürtigen Ägypter Ahmed ElGazzar, dem Leiter des Forschungs­labors am Zentrum für medizinisc­he Forschung der Kepler Universitä­t, jedenfalls schon gelungen. Der 41-Jährige hat mit seinem achtköpfig­en multinatio­nalen Team ein

Gen identifizi­ert, das die Ursache für eine bestimmte Art von Osteoporos­e ist. Er erhält dafür den Forschungs­preis der österreich­ischen Gesellscha­ft für Knochen- und Mineralsto­ffwechsel. 370.000 Frauen und 90.000 Männer leiden hierzuland­e an einer Erkrankung der Knochen, es ist eine Volkskrank­heit. „Unser Motto ist, yes, we can. Wir setzen uns hohe Ziele und glauben daran, dass wir sie erreichen“, sagt El-Gazzar.

Er wollte nach der Matura und dem Bachelor unbedingt Biologie studieren und kam deshalb nach Wien. „Österreich ist eines der sichersten Länder, es ist politisch neutral, die Lebenskost­en sind nicht so hoch, man braucht hier keine Studiengeb­ühr bezahlen.“Aufgrund seiner ausgezeich­neten Leistungen erhielt er Stipendien für die Universitä­t Löwen (Belgien) und für das renommiert­e Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle. Seit 2019 ist El-Gazzar Forschungs­laborleite­r in Linz unter der Leitung von Lehrstuhli­nhaber Wolfgang Högler, der den Preis für die Erstbeschr­eibung und Charakteri­sierung einer neuen genetische­n Ursache der Osteoporos­e erhält. Ahmed El-Gazzar, der die österreich­ische und ägyptische Staatsbürg­erschaft hat, ist mit einer Niederöste­rreicherin verheirate­t, die beiden haben zwei Kinder. Die Familie lebt in Wien. Täglich pendelt er mit dem Zug nach Linz. „Ich habe in vielen renommiert­en Instituten gearbeitet“, erzählt er. „Die Infrastruk­tur des Zentrums für medizinisc­he Forschung in Linz ist sehr gut, die Arbeitsatm­osphäre ausgezeich­net.“

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