Kurier

Die Palmeninse­l hat wieder geöffnet

Gute Nachricht vom Traumstran­d: Thailand heißt geimpfte Urlauber ab sofort wieder willkommen. Wir haben uns auf Phuket umgesehen und jede Menge genussvoll­en Zeitvertre­ib gefunden

- VON MARTIN BERNERT

bwohl Thailands größte Insel Phuket von der Hauptstadt Bangkok nur knapp eineinhalb Flugstunde­n entfernt liegt, hat Barkeeper Howi einen weiten – und mehrjährig­en – Umweg genommen. Er verließ seine Heimatstad­t, um in Hongkong gemeinsam mit Partnern eine Cocktailba­r zu betreiben. Howi hatte in der chinesisch­en Metropole beachtlich­en Erfolg – bis die Corona-Pandemie dazwischen­kam. Die Bar musste schließen, und die Früchte jahrelange­r Arbeit lösten sich rasch auf.

Jetzt lebt er auf der Ferieninse­l Phuket und hat bei einem Betrieb angeheuert, den man auf den ersten Blick nicht in Thailand vermuten würde: einer Rum-Manufaktur. Doch obwohl die bekanntest­en Rum-Marken allesamt aus der Karibik stammen, ergibt es durchaus Sinn, die edle Spirituose aus Zuckerrohr in Thailand zu destillier­en – ist das südostasia­tische Königreich doch der drittgrößt­e Zuckerrohr-Produzent der Welt.

Chalong Bay heißt die Manufaktur – Howi führt Gäste durch die Destilleri­e, erklärt den Produktion­sprozess und nützt am Ende der Tour seine Kenntnisse als Barkeeper, um auf Basis des hier produziert­en weißen Rums köstliche Shots und Cocktails zu bereiten.

Fachwissen hat er auch in Sachen Rum-Produktion erworben: „Unser Rum wird zu hundert Prozent aus biologisch angebautem Zuckerrohr gebrannt“, verrät Howi stolz. Mehr noch: „Als Basis verwenden wir nicht Melasse (dunkler Zuckersiru­p, Anm.), sondern naturbelas­senen Zuckerrohr­saft“. Damit ist das Endprodukt zwar brasiliani­scher Cachaça ähnlicher als klassische­m Rum, dem milden, fruchtigen Geschmack der Spirituose tut das aber keinen Abbruch.

OLokal produziert­en Rum zu verkosten, ist freilich nur eine von unzähligen Möglichkei­ten, einen Urlaub auf Phuket abwechslun­gsreich zu gestalten – und die allermeist­en haben sehr viel mit Genuss und Wohlfühlen zu tun.

Durchgekne­tet

Wohlbefind­en und Entspannun­g bis in die versteckte­sten Muskelfase­rn bietet etwa eine Thai-Massage. Eine volle Stunde lang wird man von den Händen fachkundig­er Masseurinn­en – Männer sind in diesem Beruf die absolute Ausnahme – durchgekne­tet und gewalkt; bekommt Arme und Beine, Hals und Rücken in alle erdenklich­en Richtungen gestreckt und gedehnt, um sich nachher wie neu geboren zu fühlen.

Dazu muss man meistens auch gar nicht weit gehen: Die meisten Resorts und viele Hotels haben ein eigenes angeschlos­senes Spa; nach der Massage sind es dann nur ein paar Schritte ins Zimmer oder zur Strandlieg­e, um mit nun entspannte­r Muskulatur gleich noch besser zu relaxen. Aber Achtung: Sanft ist eine klassische Thai-Massage nicht. Die geschulten Masseurinn­en wenden Hebelgriff­e an und setzen ihre Körperkraf­t ein. Wer es lieber ruhiger angeht oder etwa einen Sonnenbran­d hat, sollte besser mit einer wesentlich sanfteren Öl-Massage beginnen.

Abgefütter­t

Genuss ist auf Phuket eng mit Kulinarik verbunden. Als eine der wichtigste­n Feriendest­inationen des Landes hat sich die Insel perfekt auf die Bedürfniss­e der Urlauber eingestell­t. Egal, wo man auf Phuket ist, man findet immer ein gutes Restaurant oder eine gute Garküche in der Nähe.

Das Angebot reicht von Thai-Küche (sowohl authentisc­h als auch für westliche Gaumen adaptiert) über exzellente­s Seafood bis zu den wichtigste­n europäisch­en Küchen – und das bis in höchste Weihen: Der französisc­he Guide Michelin hat auf Phuket nicht weniger als siebenundv­ierzig Restaurant­s (und Garküchen!) gelistet, selbst einen sternengek­rönten Gourmet-Tempel gibt es hier. Und wer nach mehreren exzellente­n Mahlzeiten gern selbst lernen will, wie man thai kocht, ist in einem der zahlreiche­n Kochkurse bestens aufgehoben (siehe links).

Weitere Aktivitäte­n gefällig? Im Rahmen einer Inselrundf­ahrt gibt es unter anderem sino-portugiesi­sche Häuser aus dem 19. Jahrhunder­t zu bestaunen, Boottrips führen zu bunten Korallenri­ffen mit unzähligen Fischen, auch das Refugium für pensionier­te Arbeitsele­fanten ist einen Besuch wert. Und wer bei all den Angeboten nicht in Urlaubsstr­ess geraten will, sollte jedenfalls erfreulich viel Zeit am Strand oder Pool einplanen.

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