Salzburger Festspiele – eine Lösung ohne Parteipolitik
Warum Kristina Hammer bestellt wurde
Hintergrund. Das Erstaunen war groß, als Kristina Hammer als künftige Präsidentin der Salzburger Festspiele vorgestellt wurde. Mehr über die Juristin in Erfahrung zu bringen, ist jedoch nicht einfach: Die Expertin für Luxusmarkenpflege will einstweilen keine Interviews geben; angedacht ist eine Pressekonferenz erst im Jänner anlässlich der Amtsübergabe von Helga Rabl-Stadler an sie. Allmählich lichten sich aber die Nebel über die Gründe ihrer Kür. Der beigezogene Personalberater Egon Zehnder hätte von Anfang an klargestellt, seinen Namen nicht für eine parteipolitisch motivierte Entscheidung herzugeben. Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) wusste daher, dass es nicht leicht würde, Landtagspräsidentin
Brigitta Pallauf durchzuboxen. Er wollte zudem keinen Kampf mit der grünen Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer. Das Verfahren soll daher ergebnisoffen gewesen sein. Und beim Hearing vermochte die bestens vernetzte Eigentümerin von HammerSolutions alle im politisch besetzten Kuratorium zu überzeugen.
In ihrem Lebenslauf spart Kristina Hammer ihre Geburt aus. Nun kann nachgetragen werden: Sie wurde am 17. Dezember 1968 in Karlsruhe geboren. Seit zehn Jahren lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern in Herrliberg, einer der teuersten Gegenden bei Zürich. Sie kann wohl zum (groß-)bürgerlichen Lager gerechnet werden. Kristina Hammer soll bereits versichert haben, ihr Unternehmen stillzulegen oder zu verkaufen, und möchte alsbald nach Salzburg übersiedeln.
Am Mittwoch wurden zudem die Verträge von Konzertleiter Florian Wiegand um fünf Jahre und von Schauspielchefin Bettina Hering – auf deren Wunsch – nur um zwei Jahre verlängert.