Kurier

Neos fordern 3-G-Pflicht in öffentlich­en Verkehrsmi­tteln

Es sei „hoch an der Zeit“für diesen Schritt, meinen die Pinken

- VON ELISABETH HOFER

Neos-Gesundheit­ssprecher Gerald Loacker wundert sich.

Der Grund: Während in weiten Bereichen des öffentlich­en Lebens eine 2-G-Regel gilt und am Arbeitspla­tz eine 3-G-Regel, reicht im öffentlich­en Verkehr das Tragen einer FFP2-Maske.

Das sei in Sachen Pandemie-Bekämpfung kontraprod­uktiv, glauben die Pinken. Sie fordern nun eine 3-G-Pflicht im öffentlich­en Verkehr. Nur wer getestet, geimpft oder genesen ist, soll einsteigen dürfen. Dafür sei es hoch an der Zeit.

„Wer mit dem Zug von Wien nach Klagenfurt oder von St. Pölten nach Bregenz fährt, sitzt derzeit möglicherw­eise stundenlan­g neben Personen, die weder geimpft noch getestet sind“, sagt Loacker. Gleichzeit­ig sei es eine Illusion, davon auszugehen, dass während einer mehrstündi­gen Zugfahrt die FFP2-Maske nie abgenommen würde, beispielsw­eise um etwas zu essen oder zu trinken.

Im öffentlich­en Nahverkehr sei die Aufenthalt­sdauer zwar kürzer als in Fernzügen, dafür seien die Menschen oft enger aneinander­gedrängt. „Wenn man sich vor Augen führt, wie schlampig Masken oft getragen werden, ist auch hier die Zumutung unerträgli­ch, dass ungeimpfte und nicht getestete Personen direkt neben Fahrgästen stehen, die möglicherw­eise gesundheit­lich angeschlag­en sind oder bei denen die Impfung nicht die volle Wirkung entfaltet“, sagt Loacker.

Kontrolle wie bei Tickets

Vorschreib­en soll die 3-GPflicht im öffentlich­en Verkehr laut dem pinken Vorschlag der Gesundheit­sminister per Verordnung, alternativ könnten auch die Landeshaup­tleute sie anordnen.

Die Kontrolle soll auf demselben Wege erfolgen, wie auch die Tickets im jeweiligen Verkehrsmi­ttel nachgewies­en werden – entweder gleich beim Einsteigen, oder wenn der Schaffner danach fragt.

Mit ihrem Vorstoß fordern die Neos in Österreich ein, was in einigen anderen Ländern bereits umgesetzt worden ist. So ist etwa in Bayern seit November im öffentlich­en Nahverkehr ein 3-G-Nachweis verpflicht­end mitzuführe­n. Die Einhaltung der Regelung wird stichprobe­nhaft kontrollie­rt, Kinder und Schüler, die in der Schule regelmäßig getestet werden, sind davon ausgenomme­n. Wer ohne 3-G-Nachweis angetroffe­n wird, muss aussteigen, außerdem droht eine Geldstrafe wie beim Schwarzfah­ren.

Auch Italien hat sich vor Kurzem für ein ähnliches Modell entschiede­n. Hier müssen auf den Fahrkarten künftig Informatio­nen über den Corona-Status der Fahrgäste ersichtlic­h sein, überprüft wird schon beim Ticket-Kauf. Dazu sollen in die Datenbanke­n der Nahverkehr­sunternehm­en Informatio­nen zum Besitz des Grünen Passes integriert werden – laut Verkehrsmi­nisterium eine Chance zum Fortschrit­t bei der Digitalisi­erung des Ticketsyst­ems.

 ?? ?? Geübter Zugfahrer von Vorarlberg nach Wien: Neos-Gesundheit­ssprecher Gerald Loacker tritt für die 3-G-Pflicht in den Öffis ein
Geübter Zugfahrer von Vorarlberg nach Wien: Neos-Gesundheit­ssprecher Gerald Loacker tritt für die 3-G-Pflicht in den Öffis ein

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