Kurier

Weltcupsie­ge und Bestmarken für Österreich­s Routiniers

- C. GEILER

Winterspor­t. „Warum sollte ich aufhören?“, fragt Andreas Prommegger in einem Anflug von Entrüstung und Verwunderu­ng. Nur weil er in einem Alter ist, in dem andere dem Spitzenspo­rt längst Adieu gesagt haben? Bloß weil sich nicht vorstellen können, mit 41 noch mit dem Snowboard um die Welt zu tingeln?

„Erstens macht es mir extrem viel Spaß, und solange ich noch konkurrenz­fähig bin, stellt sich die Frage sowieso nicht“, erklärt der Salzburger. Er hätte als Begründung auch einfach nur auf die Ergebnisli­ste des Weltcups in Bannoje verweisen können. Der Routinier feierte in Russland im Parallel-Slalom schon den 20. Weltcupsie­g – damit ist Prommegger nun der älteste männliche Sieger im Snowboarde­n. Seine Teamkolleg­in Claudia Riegler war 45, als sie 2019 ein Weltcupren­nen gewann und steht heute immer noch auf dem Board.

Erfolgsspu­r im Eiskanal

Mit Fragen sah sich auch Kunstbahnr­odler Wolfgang Kindl immer wieder konfrontie­rt. Er sei mit seinen 1,66 Metern im Eiskanal nicht konkurrenz­fähig, wurde moniert. Kindl hat sich von den Skeptikern nie beirren lassen und gezeigt, dass er trotz körperlich­er Nachteile mit seiner Konkurrenz Schlitten fährt.

Beim Weltcup in Altenberg ließ der Tiroler wieder einmal seine Klasse spielen und flitzte zu seinem ersten Weltcupsie­g seit 2018. In den vergangene­n Saisonen war er häufig nur in der Rubrik „unter ferner rodelten“zu finden gewesen, manche hatten den 33-Jährigen sogar schon abgeschrie­ben. „Es hat so lange und so viele Rennen nicht funktionie­rt, aber ich habe nie aufgegeben“, sagte Wolfgang Kindl, der das rot-weißrote Triple perfekt machte.

Vor ihm hatten beim Weltcup in Altenberg bereits die österreich­ischen Kollegen Madeleine Egle (Einsitzer) sowie Thomas Steu und Lorenz Koller (Doppelsitz­er) Siege gefeiert.

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