Rapid überwintert in der Meistergruppe
Eine Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte bringt den Hütteldorfern den ersten Liga-Sieg in der Fremde. Nach dem 2:1 bei der Admira geht Rapid als Fünfter in die Winterpause
Alle Jahre wieder kommt Rapid zum Abschluss in die Südstadt. 2019 gab es im Dezember einen 3:0-Erfolg, 2020 einen 1:0-Sieg. Gestern war es besonders spannend: Die Admira wehrte sich 95 Minuten lang, ehe die Hütteldorfer mit dem 2:1 Big Points im Kampf um die Top 6 schafften. Rapid überwintert nach dem ersten Liga-Auswärtssieg in dieser Saison als Fünfter in der Meistergruppe.
Admira-Trainer Andreas Herzog muss – anders als nach dem 2:1-Sieg in Hütteldorf – mittlerweile als Vorletzter nach unten blicken.
Auf dem schlechten, tiefen Rasen taten sich beide Mannschaften schwer, geordnete Kombinationen zustande zubringen. Wobei bei Rapid der Bruch im Vergleich zu den Kombinationen in Genk besonders eklatant war.
Eine Einzelaktion brachte dennoch die Führung: Taxi Fountas lief Richtung Strafdardsituationen raum, die Admiraner zögerten, eine Körpertäuschung reichte, um freie Schussbahn zu erlangen. Genau gezielt und geschossen traf der Grieche ins lange Eck – 0:1 (14.).
Die Admira hatte bereits vor dem Winterkehraus 50 Prozent aller Tore aus Stan
erzielt. Gleich der erste Freistoß brachte das 1:1. Nach Kerschbaum-Flanke hatte die schwächste Defensive bei ruhenden Bällen wieder einmal auf einen Gegner vergessen. Stephan Zwierschitz köpfelte gekonnt ins lange Eck (18.).
„Bei diesem Problem müssen wir im Winter den großen Hebel ansetzen“, weiß Ferdinand Feldhofer. Beinahe kassierten die Rapidler noch Tor Nr. 14 nach Standards: Der starke Mustapha war nach einem Eckball frei, sein Schuss wurde geblockt (24.). Aus dem Spiel heraus gab es da wie dort keine Chancen.
Feldhofers Ansprache
Die Pausenansprache von Feldhofer muss dann den richtigen Ton getroffen haben. „Ich habe ganz nüchtern in Videoszenen gezeigt, was wir besser machen müssen. Bei meiner Ansprache hab’ ich aber auch das Funkeln in den Augen gesehen. Die Spieler wollten unbedingt“, erklärt der Rapid-Trainer. Mit dem Wind im Rücken pressten die Wiener an und hatten Chancen. Bei der besten köpfelte Ljubicic nach einem Corner an die Latte (47.).
Auch die Admira hatte einen Aluminiumtreffer. Aiwu rutschte beim eigenen Freistoß aus, Mustapha setzte sich gegen Moormann durch und traf die Innenstange (54.).
Kara richtet es
Ercan Kara sollte es als Joker richten. Das tat er auch: Nach Doppelpass mit Fountas und mit großem Willen köpfelte der Teamstürmer trotz seiner Schienbeinprellung ein (63.).
In der 88. Minute wurde aus dem Matchball eine Slapstick-Aktion: Arase stolperte allein vor Tormann Leitner, Kitagawa schoss den Nachschuss übers leere Tor. Im Gegenzug scheiterte Kronberger an Gartler. Da ein KaraTreffer wegen Abseits nicht zählte, wurde weiter um den sechsten Sieg der Rapidler bei der Admira in Folge gezittert.
Über den Schlusspfiff nach 33 Pflichtspielen in nur fünf Monaten freute sich die Mehrheit der 2.600 Zuschauer.