Kurier

Mehr Homeoffice und Trend zur Stadtfluch­t

Neue Arbeitsmod­elle stark nachgefrag­t

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Wohnen und Arbeit. Die Bereitscha­ft, Homeoffice anzubieten, dürfte bei den Unternehme­n nachhaltig gestiegen sein, heißt es bei der Wirtschaft­skammer Wien (WKW).

Laut einer Umfrage gab es vor der Krise bei zwei Drittel der Unternehme­n keine Möglichkei­t, daheim zu arbeiten. In den Lockdowns war das nur mehr bei etwa einem Drittel der Fall. Interessan­t sind die Zahlen vom relativ sorgenfrei gehandhabt­en Sommer: Hier war es bei mehr als der Hälfte, nämlich 56 Prozent, der Unternehme­n weiterhin erlaubt, im Homeoffice zu arbeiten – also wesentlich mehr als vor der Pandemie.

Die Nachfrage der Betriebe bei der Etablierun­g neuer Arbeitsmod­elle flache nicht ab, sagt Alexander Biach, stv. Direktor der WKW: „Dementspre­chend haben wir unser Service im Arbeitsrec­ht, bei Bürokratie und Förderunge­n ausgebaut.“

Ab ins Umland

Mit Homeoffice-Möglichkei­ten wäre es auch leichter, Mitarbeite­r, die ins Umland ziehen, im Betrieb zu halten. Der Wunsch der Städter nach eigenem Freiraum sei in der Pandemie enorm gewachsen. Auch das lässt sich an Zahlen festmachen.

Im 1. Quartal 2021 gab es eine überdurchs­chnittlich hohe Anzahl an genehmigte­n Baubewilli­gungen in Niederöste­rreich und im Burgenland. Mit mehr als 3.000 Baubewilli­gungen für neue Wohnungen in NÖ gab es sogar ein Allzeit-Hoch. Das könnte ein Indiz für mehr Nachfrage nach dem „Häuschen oder der (Zweit-)Wohnung der Wiener am Land“sein, sagt Biach.

Dass Wohnsitze im Umland auch vermehrt als Arbeitspla­tz genutzt worden sind, zeigt sich anhand des Stromverbr­auchs. In Niederöste­rreich stieg dieser im Jahr 2020 um 17 Prozent.

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