Kurier

Time Magazine kürt Elon Musk zur Person des Jahres

Großer Einfluss auf das Leben auf der Erde und darüber hinaus

- VON ROBERT KLEEDORFER

Clown, Genie, provokante­r Rebell, Visionär, Industriel­ler, Showman, Schurke: Für das US-Time Magazine verkörpert all das Elon Musk, „der Mann, der danach strebt, unseren Planeten zu retten und uns einen neuen zum Bewohnen besorgt“. Der mit – je nach Stand der Kurse seiner Aktien – zwischen 250 und 300 Milliarden Dollar reichste Mensch der Welt – wurde nun von dem einflussre­ichen Magazin zur Person des Jahres gekürt.

„Die Person des Jahres ist ein Zeichen für Einfluss, und nur wenige Menschen haben mehr Einfluss auf das Leben auf der Erde und möglicherw­eise auch auf das Leben außerhalb der Erde als Musk“, schrieb Time-Chefredakt­eur Edward Felsenthal zur Begründung am Montag. Der 50-jährige Musk führt das Raumfahrtu­nternehmen SpaceX, das auch von der NASA Aufträge erhält. Eines Tages will er den Mars besiedeln, so sein Ziel. Musk gründete auch den Elektroaut­obauer Tesla. „Unsere Absicht war immer, als Vorbild für die Autoindust­rie zu dienen und zu hoffen, dass sie auch Elektroaut­os bauen, damit wir den Übergang zu nachhaltig­er Energie beschleuni­gen können“, sagte Musk vor einiger Zeit in einem TimeGesprä­ch.

Zudem engagiert er sich den Bereichen Roboter, in

Solarenerg­ie, Kryptowähr­ungen, künstliche Intelligen­z und Hyper-Loops (Röhren, in denen Menschen und Güter mit Hochgeschw­indigkeit transporti­ert werden, Anm.).

Musk sei „vielleicht das beste Beispiel für einen massiven Wandel in unserer Gesellscha­ft“, so Felsenthal weiter. Schließlic­h werde das Leben der Gegenwart mehr denn je von den Produkten weniger Großuntern­ehmer wie Facebooks Mark Zuckerberg, Amazons Jeff Bezos oder eben Musk geformt. Dies stelle der gebürtige Südafrikan­er mit Tesla unter Beweis, mit dem er eine ganze Industrie in Aufruhr versetzt habe.

Twitter

Zuletzt machte Musk wieder von sich reden, indem er auf Twitter darüber abstimmen ließ, ob er ein größeres Aktienpake­t an Tesla verkaufen soll, um mit den daraus resultiere­nden Steuerleis­tungen zum Wohle seines Landes beizutrage­n. Dabei hatte er, wie sich später herausstel­lte, den

Verkauf schon längst beschlosse­n gehabt. Nun ermittelt die US-Börsenaufs­icht – nicht zum ersten Mal.

Erst in der Vorwoche twitterte er: „Denke darüber nach, meine Jobs hinzuwerfe­n und ein Vollzeit-Influencer zu werden – was meint ihr“. Mehr als diesen einen Satz schrieb er dazu nicht. Im Jänner hatte er erklärt, noch für mehrere Jahre an der Tesla-Spitze stehen zu wollen.

Musk ist bekannt für kryptische Äußerungen auf Twitter, wo er 66 Millionen Follower hat. Zur aktuellen Entscheidu­ng von Time hat er bis zum Redaktions­schluss dieser Ausgabe nichts getwittert. Die Tesla-Aktie verlor knapp fünf Prozent.

Time würdigt mit dem Titel seit 1927 die Persönlich­keiten des Weltgesche­hens, die das vergangene Jahr am stärksten geprägt haben. Darunter waren bisher Angela Merkel, Josef Stalin, Adolf Hitler, Nelson Mandela und zuletzt US-Präsident Joe Biden samt Vize Kamala Harris.

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