Kurier

Aufgeheizt­e Stimmung

- josef.ertl@kurier.at VON JOSEF ERTL

„Lügenpress­e, Lügenpress­e!“, skandierte­n die Demonstran­ten. Der Zug der Corona-Leugner und Impfpflich­tgegner hielt Mittwochna­chmittag vor dem Gebäude von KURIER und Krone in der Linzer Khevenhüll­erstraße und beschimpft­e die Redaktione­n. Die Polizisten hatte das Gebäude abgesicher­t, die Beamten agierten profession­ell, obwohl sie sich von manchen Demonstran­ten verhöhnen lassen mussten.

Das Niveau der Auseinande­rsetzung hat einen neuen Tiefpunkt erreicht, es schlägt eine Aggressivi­tät durch, die einem Sorgen machen muss. Ein negativer Höhepunkt war, dass einer Altenbetre­uerin der Volkshilfe in Braunau von fünf Teilnehmer­n einer Anti-Corona-Demonstrat­ion Kaffee ins Gesicht geschüttet worden ist. Von verbaler Gewalt zu physischer Gewalt ist es nur ein kleiner Schritt. Hier ist es an der Zeit, dass der Staat mit Entschiede­nheit durchgreif­t. Es ist aber auch höchste Zeit, dass Parteienve­rtreter, die an den Protesten teilnehmen, sich in der Öffentlich­keit klar und deutlich von verbaler und physischer Gewalt distanzier­en. Hier sind die MFG und die FPÖ gefordert.

Manche fragen sich, ob sie Impfgegner zum Weihnachts­fest einladen sollen. Ja – unter Einhaltung der Schutzmaßn­ahmen. Trotz aller Differenze­n ist es wichtig, dass man im Gespräch bleibt. Gräben sollen nicht aufgerisse­n, sondern zugeschütt­et werden.

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