Warum der Valentinstag heuer teurer wird
Blumenzüchter weltweit stöhnen über hohe Energiepreise
Steigerung. Im Jänner waren Blumen im Schnitt um 27 Prozent teurer als im Jänner des vergangenen Jahres. Eine Folge der hohen Energiepreise. Um Kosten zu sparen, senken Züchter die Temperatur in den Gewächshäusern, sagt ein Sprecher der größten Blumen-Auktion der Niederlande, Royal Flora Holland. Dadurch produzieren sie weniger Blumen, doch die Nachfrage ist unvermindert hoch. Chrysanthemen sind heuer gar um 46 Prozent teurer als im Jänner 2021. Auch Gerbera und Rosen kosten wesentlich mehr. Die meisten Rosen für den europäischen Markt kommen aus Kenia (sh. Grafik) und Äthiopien und werden nach Europa geflogen unter anderem in die Niederlande, wo sie versteigert werden.
Durch die Pandemie ist die Kapazität für Luftfracht deutlich eingeschränkt.
Die Energiepreise sind auch für die wenigen österreichischen Rosenzüchter Thema. Der Grazer Stefan Wallner ist einer der größten Schnittblumenproduzenten Österreichs. Auf mehr als drei Hektar produziert er ganzjährig Schnittblumen. Vor allem Gerbera und Rosen, mit denen er Floristen, Großhändler und den Blumengroßmarkt in Wien beliefert. „Wir stöhnen unter den Energiepreisen“, sagt er.
Mit den günstigen Blumen aus Afrika kann Wallner nicht mithalten. „Natürlich ist es aufwendiger, in Österreich zu produzieren. Wir sind klimatisch benachteiligt. Und preislich nicht konkurrenzfähig zu den Billiglohnländern. Aber wir beschäftigen 35 Mitarbeiter, haben kurze Transportwege und die Blumen sind naturgemäß frischer, weil nach kürzerer Zeit bei den Kunden.“
Den Kunden wird zunehmend bewusst, was österreichische Qualität auch bei Blumen bedeutet. Und viele Blumenhändler schaffen es mittlerweile, den Österreich-Vorteil entsprechend zu vermarkten.