Nur einer kann Nummer 1 sein
Fußball. Ried möchte sich in der oberen Tabellenhälfte festsetzen, der LASK will dorthin
Noch sind in China Winterspiele, dennoch rollt hierzulande der Fußball wieder. Gesucht wird ein neuer Meister, der wohl wieder Salzburg heißen wird. Die Bullen spielen seit Jahren in einer eigenen Liga, starten mit 14 Punkten Vorsprung auf den Zweiten in das Jahr. Dahinter wird es nur darum gehen, wer sich am Ende Vizemeister 2021/’22 nennen darf. Vier Spiele stehen jetzt einmal an, dann wird Zwischenbilanz gezogen. Die ersten sechs Teams qualifizieren sich für das obere Play-off, in dem es neben dem praktisch schon vergebenen Titel um die Teilnahme am internationalen Geschäft geht. Die anderen sechs Klubs spielen unter sich den Absteiger aus. Die zentrale Frage aus oberösterreichischer Sicht lautet: Wer wird am Ende die Nummer 1 im Land sein? Momentan spricht einiges für die SV Ried. Die Innviertler liegen mit 24 Punkten auf Platz sechs, also über dem Strich. Dort wollen sie sich auch halten. Zum Auftakt sind sie, gestärkt durch ein Erfolgserlebnis, nach Wolfsberg angereist. Der 2:0-Sieg gegen Klagenfurt bescherte den Einzug in das Cup-Semifinale, wo Anfang März mit Hartberg ein bezwingbarer Gegner wartet. Das Endspiel ist in Reichweite.
LASK auf Platz 9
Für den LASK hat die neue Saison weniger erfreulich begonnen. Das 1:3 in Salzburg bedeutete das CupAus, in der Bundesliga rangieren die Linzer nur auf Rang neun. Es müssen also zumindest drei Plätze gutgemacht werden, um im Oberhaus dabei zu sein. Auf der anderen Seite der Herbstbilanz steht die Qualifikation für das Achtelfinale der Conference League. Das sollte der Mannschaft Selbstvertrauen geben, von den Einnahmen für den Klub einmal abgesehen. Mehr als sieben Millionen Euro sollten es schlussendlich sein. Ried-Präsident Roland Daxl (47) ist zuversichtlich. „Aufgrund der Ausgangslage, die wir uns im Herbst geschaffen haben, wollen wir unser Saisonziel Nummer eins möglichst früh erreichen.“Was heißt: Qualifikation für die Meisterrunde, womit der Abstieg schon einmal abgewendet wäre. Normalerweise müssten dazu sechs Punkte in vier Spielen reichen, sagt Daxl. Der präsidiale Optimismus hat auch mit dem in der Winterpause verpflichteten Trainer Robert Iberstsberger (45) zu tun. „Die Zusammenarbeit ist sehr harmonisch. Er ist die Ruhe in Person und passt gut zu uns“, ist Daxl voll des Lobes. Im Cup habe sich gezeigt, dass die Mannschaft umsetzt, was dem Coach vorschwebt. Daxls Resümee: „Wir sind guter Dinge.“Beim LASK muss naturgemäß anders, strenger kalkuliert werden. Es braucht neun von zwölf Punkten. Das heißt, eine Niederlage gegen Salzburg ist eingeplant, die übrigen drei Spiele müssen gewonnen werden. Zum Auftakt heute gleich einmal gegen Klagenfurt. Die offizielle Version ist weniger konkret, wird von Sportdirektor Radovan Vujanovic (39) so formuliert: „Von Spiel zu Spiel schauen.“Gelinge es, das Leistungspotenzial abzurufen, werde man die Meisterrunde erreichen, „ohne herumrechnen zu müssen“. Die Stimmung in der Mannschaft sei sehr gut, das gesamte Trainerteam fleißig, konzentriert und mit Begeisterung am Werk, sagt Vujanovic: „Das stimmt mich zufrieden und zuversichtlich.“Selbst aus der Cup-Niederlage gegen Salzburg zieht Vujanovic positive Schlüsse: „Wir haben körperlich gut mitgehalten, sind verdient in Führung gegangen und hatten danach noch Möglichkeiten.“Anfang März wird der Grunddurchgang abgeschlossen. Dann steht fest, ob es im Frühjahr oder erst im Herbst ein nächstes OÖDerby geben wird.