Eine Nullnummer auf der Großschanze
Gold für Marius Lindvik (NOR)
Großschanze. Gregor Schlierenzauer bleibt weiter der letzte österrei- chische Skispringer, der auf der Großschanze eine Olympia-Medaille gewinnen konnte. 2010 war der Tiroler in Whistler Mountain auf dem dritten Platz gelandet, danach gab es für die ÖSV-Adler auf dem großen Bakken nur noch Nullnummern.
In Peking fehlten nun knapp zehn Punkte auf die angepeilte Medaille. Manuel Fettner beendete den Bewerb mit Sprüngen auf 138,5 und 134 Meter auf dem siebenten Rang und war mit seinem Abschneiden nicht unzufrieden. „Das war ein guter Wettkampf, die richtige Rakete war halt nicht dabei“, meinte der Olympiazweite von der Normalschanze.
Rätselraten
Während auch Jan Hörl (9.) im Rahmen seiner Möglichkeiten blieb und wegen seiner aufsteigenden Form dem Teambewerb am Montag zuversichtlich entgegenblickt, haderten die beiden übrigen Österreicher mit dem Bewerb und ihren Sprüngen. Stefan Kraft war sogar richtig zerknirscht, nachdem er über den 13. Rang nicht hinausgekommen war. Im Training hatte er sich noch in starker Verfassung präsentiert, im Bewerb wurde er einmal mehr ein Opfer seines Übermutes. „Ich war zu aggressiv, es war zu viel Attacke“, sagte der Pongauer. Kraft wusste immerhin, wo der Fehler lag. Daniel Huber rätselte indes über seinen 20. Platz. „Ich habe das Gefühl, dass ich eine gute Arbeit mache, und dann liege ich so weit hinten.“
Tiroler Jubel
Einen Österreicher gab es dann freilich doch, der in diesem Bewerb allen Grund zum Jubeln hatte: Alexander Stöckl, Tiroler Cheftrainer der norwegischen Adler, feierte den Olympiasieg von Marius Lindvik. Der 23-Jährige überflügelte im Finaldurchgang noch Halbzeitleader Ryoyu Kobayashi und verhinderte das Gold-Double des japanischen Siegers auf der Normalschanze. Dritter wurde der Deutsche Karl Geiger, der mit Stefan Horngacher ebenfalls einen Chefcoach aus dem Tiroler Unterland hat.
Am Montag findet noch das Mannschaftsspringen auf der Großschanze statt. Österreich zählt zu den Mitfavoriten, hat in Norwegen, Slowenien, Deutschland und Polen allerdings starke Konkurrenz.