„Das ist psychisch schwer zu verarbeiten“
Was nach dem Olympiasieg alles auf Alessandro Hämmerle eingeprasselt ist
Après-Snowboard. Manchmal ertappt sich Alessandro Hämmerle gerade dabei, dass er sich fast panisch nach seiner Goldmedaille umsieht und sie in die Finger nimmt. Um sich zu vergewissern, dass alles, was er in den vergangenen drei Tagen erlebt hat, auch wirklich wahr ist und er tatsächlich nun Olympiasieger im Snowboardcross ist.
„Ich war beim Skispringen und habe mir gedacht: Schon brutal toll, wenn du das gewinnst“, erzählt der 28-Jährige. „Und im nächsten Moment ist mir dann eingeschossen: Hey, du hast ja das Gleiche erreicht.“
Die Tage nach dem Olympiasieg waren für den Vorarlberger anstrengender als das intensivste Konditionstraining. Vor allem mental ist Hämmerle gerade ausgelaugt, ja fast ein wenig leer. „Es war so viel los. Das ist psychisch schwer zu verarbeiten. Erst war ich so überdreht, dass ich nicht viel geschlafen habe. Und jetzt kommt die Müdigkeit.“
Alessandro Hämmerle, der mit Pia Zerkhold im Mixed-Rennen auf Rang 13 landete, wird am Dienstag die Heimreise antreten. Im Ländle werden derweil bereits die ersten Empfänge geplant. „Jeder will die Medaille sehen“, weiß Hämmerle.
Und wer weiß: Womöglich wird ihm auch in der Schweiz ein Empfang bereitet, nachdem er die ersten acht Lebensjahre westlich des Rheins verbracht hatte. Die Zeitung Blick titelte deshalb. „Ösi-Gold-Boarder ist eigentlich ein Schweizer.“
Alessandro Hämmerles Konter ließ nicht lange auf sich warten. „Wenn die Schweizer die Medaille für sich wollen, hätten sie mir noch was anderes beibringen müssen als den Dialekt.“
Der KURIER begleitet Alessandro Hämmerle während der Winterspiele und berichtet, wie es ihm in China ergeht.