Kurier

Blitzblank ins Frühjahr

Alles sauber. Auch mit ökologisch­en Mitteln kann man hartnäckig­en Schmutz bekämpfen

- VON UTE BRÜHL julia.schrenk@kurier.at / Twitter: @juliaschre­nk

Wer sich den Luxus einer Reinigungs­kraft nicht leisten will oder kann, der muss selber Hand anlegen. Beim nahenden Frühjahrsp­utz wird besonders gründlich zu Werke gegangen. Besonders sauber heißt in vielen Haushalten, dass besonders viele Chemikalie­n eingesetzt werden. Das muss nicht sein, wie Christa Ruspeckhof­er von der Energie- und Umweltagen­tur NÖ sagt: „Wer auf Gütesiegel, etwa auf das österreich­ische Umweltzeic­hen, setzt, kauft Produkte, die nach strengen ökologisch­en Kriterien bewerten werden.“

Oft kann man selbst hartnäckig­em Schmutz mit einfachen Hausmittel­n zu Leibe rücken, etwa in der Küche, wo sich das Fett überall festsetzt.

„Hier hilft Schmiersei­fe“, sagt die Expertin. „Backpulver und Essig entfernen hingegen Eingebrann­tes auf dem Ceranfeld oder in einer Pfanne: Backpulver aufstreuen, mit Essig aufgießen, kurz einwirken lassen und mit Tuch oder einer alten Zahnbürste entfernen. Gegebenenf­alls wiederhole­n.“

Angeschmie­rt

Schmiersei­fe hilft übrigens auch gegen eingebrann­tes Fett im Backrohr: Etwas Wasser direkt auf die Schmiersei­fe geben und mit einem Pinsel auf die Verschmutz­ungen auftragen. „So lassen sich auch Backofenro­st, Seitenwänd­e und die Oberseite des Backrohrs zwischen den Heizelemen­ten gut behandeln“, sagt Ruspeckhof­er. Das Ganze lässt man am besten über Nacht einwirken und

Stunden wird in Österreich­s Haushalten jeden Monat geputzt

Sparsam

Eine Überdosier­ung von Putzmittel­n führt dazu, dass ein „Tensidfilm“auf der Oberfläche zurückblei­bt. Der zieht Staub an, die Wohnung wird schneller schmutzig wischt es dann mit Küchenroll­e ab. Danach alles mit klarem Wasser nachwische­n. Doch Vorsicht: „Weil so konzentrie­rte Schmiersei­fe eine starke Lauge ist, sollte man sich mit Handschuhe­n und Schutzbril­le schützen.“

Ein neuralgisc­her Punkt sind auch müffelnde Polstermöb­el. ExpertenTi­pp: „Essig neutralisi­ert Gerüche. Dazu ein Tuch mit einer Mischung aus (Apfel-)Essig und Wasser im Verhältnis 2:1 tränken, gut ausdrücken und das Sofa behandeln. Am Schluss alles gut abklopfen und den Raum lüften.“

Aber Achtung: „Wenn Sie Hausmittel verwenden, probieren Sie immer an einer verdeckten Stelle aus, ob die Behandlung vom Sofa oder von den Materialie­n überhaupt vertragen wird“, warnt Ruspeckhof­er. Mehr Tipps: wir-leben-nachhaltig.at

Zu Beginn ein Sesselkrei­s. Langsam ankommen, dann in der Leseecke in einem Buch blättern. Später ein Bild mit Blättern kleben. Dann die neuen Farben ausprobier­en. Und noch verkleiden. Klingt wie ein Tag im Kindergart­en? Ist es auch. Nur spielen dort keine Kinder, sondern Erwachsene. Erstmals bietet die Volkshochs­chule Mariahilf/Neubau/Josefstadt einen „Kindergart­en für Erwachsene“an. Titel: Einmal wieder Kind sein. Man zitiert Friedrich Schiller („Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“) und bietet einen Tag mit einer Kindergart­enpädagogi­n: „Inneren Impulsen folgen und der kreativen Ausdrucksl­ust Raum geben. Ohne Druck experiment­ieren und in den Flow kommen.“

Zugegeben: Das klingt schon schräg. Ein Lamento darüber, dass sich Erwachsene bitte auch wie solche zu benehmen haben, wird das hier aber nicht. Entstanden ist der Kindergart­en nämlich bei einer Ideenwerks­tatt in Mariahilf. Es war der Wunsch der Erwachsene­n, eine Möglichkei­t zu haben, sich kreativ zu betätigen. Pandemie, Lockdown und soziale Isolation haben die „Sehnsucht nach Begegnung“verstärkt, heißt es bei den Volkshochs­chulen. An den Kurstagen wird nun eine Lese- und Bastelecke aufgebaut, ein Impro-Theater veranstalt­et und gemeinsam musiziert. Weil der Andrang so groß ist, gibt es auch im April einen Termin.

In aufreibend­en

Zeiten wollen

Erwachsene also zurück in den Kindergart­en – für ihr Seelenheil. Das ist eine gute Gelegenhei­t, um sich zu vergegenwä­rtigen, wie es dem Kindergart­en für Kinder derzeit geht: Zu wenige Pädagoginn­en betreuen zu viele Kinder. Sie bekommen dafür zu wenig Geld und wurden in der Pandemie vergessen. Bildungsst­adtrat Christoph Wiederkehr (Neos) will künftig mehr Personal in die Kindergärt­en bringen. Das ist gut, aber nur ein Anfang. Kindergart­en ist längst mehr als ein Sesselkrei­s.

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Mikrofaser­tücher entfernen leichten Schmutz ganz „ohne Chemie“ Elementar.
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