Kurier

Zahl der E-Scooter-Unfälle fast verdreifac­ht: Experten erwarten weiteren Anstieg

- A. ŠEĆEROVIĆ

Bilanz. Die Zahl der Verkehrsun­fälle, bei denen E-Scooter beteiligt waren, ist auf Wiens Straßen im Vorjahr enorm gestiegen. Während im ersten Pandemieja­hr 70 Unfälle mit Personen- und Sachschade­n gezählt wurden, gab es 2021 insgesamt 198 Unfälle – 159 davon mit verletzten Lenkern und Fußgängern.

Die Dunkelziff­er der Unfälle mit E-Rollern dürfte jedoch deutlich höher sein. Das erklärt Klaus Robatsch vom Kuratorium für Verkehrssi­cherheit (KfV) mit der Tatsache, dass nicht jeder EScooter-Lenker nach dem Unfall die Polizei verständig­en würde.

Weiters wurden im Vorjahr 1.264 E-Scooter-Lenker angezeigt. 540 davon, weil sie während der Fahrt unter Alkohol- und Drogeneinf­luss standen. Zusätzlich kam es zu 1.001 Organmanda­ten, bestätigte Polizeispr­echer Christophe­r Verhnjak auf KURIER-Anfrage.

Die Polizei sowie KfV-Experte Robatsch erklären den Anstieg der Unfälle und Anzeigen mit der steigenden Zahl der E-Scooter-Lenker, die ihre Roller entweder von den fünf Anbietern in Wien ausgeliehe­n oder selbst angeschaff­t haben.

Die Verleiher KiwiRide, Lime, Tier, Bird und Link dürfen in Wien maximal 500 EScooter in je drei definierte­n Zonen (1. Bezirk, 2. bis 9. und 20. Bezirk sowie alle Außenbezir­ke) stationier­en.

Im vergangene­n Jahr waren die Anbieter laut Schätzunge­n mit jeweils 300 E-Rollern im Einsatz.

Anstieg erwartet

Robatsch rechnet in diesem Jahr mit noch mehr E-Scooter-Unfällen, da die Unternehme­n seiner Meinung nach die volle Kapazität ausnutzen könnten.

Wie die Situation mit Unfällen österreich­weit aussieht, ist nicht bekannt. Die Statistik Austria rechnet nämlich Fahrräder, E-Bikes und E-Roller in der Unfallstat­istik als eine gemeinsame Verkehrsar­t zusammen. Die Zahlen aus dem Vorjahr werden noch erhoben.

Laut dem Kuratorium für Verkehrssi­cherheit wurden 2020 schätzungs­weise 1.300 Personen nach Unfällen mit E-Scootern in Krankenhäu­sern behandelt. Auch beim Kuratorium werden die Zahlen aus dem Vorjahr noch erhoben. Diese sind nach Einschätzu­ng des Verkehrsex­perten ebenfalls deutlich gestiegen.

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Bei 159 Unfällen kam es zu Personensc­haden

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