Tinder bringt das Blind Date zurück
Schluss mit oberflächlichem Durchwischen. Statt Aussehen zählen die inneren Werte
Comeback. Sie sind eine alte und von vielen vermutlich wenig vermisste Methode, jemand Neuen kennenzulernen. Glaubt man dem Klischee, wurden sie von einer besorgten Verwandten oder einem wohlwollenden Freund initiiert. Und wenn sie schief gingen, hatte man zumindest eine lustige (oder unangenehme) Anekdote zu berichten: Blind Dates.
Die Suche nach dem oder der Richtigen ändert sich unentwegt. Die Generation Z (zwischen 1997 und 2012 geboren) scheint nun genug vom oberflächlichen Durchswipen zu haben. Laut einer aktuellen Umfrage der Dating-App Tinder ist gutes Aussehen nur rund jeder fünften befragten Person zwischen 18 und 24 wichtig. Stattdessen zählt für 51 Prozent Humor zu den wichtigsten Eigenschaften.
Unvoreingenommen
Die Jungen wollen neue Leute am liebsten ohne Handy kennenlernen – oder zumindest nicht mehr von äußeren Eindrücken geblendet sein.
Tinder hat diesen Wunsch nun in einem neuen Feature in der App verpackt. Im „Fast Chat: Blind Date“tauschen sich Userinnen und User bald unvoreingenommen aus, bevor sie überhaupt das Profil des oder der jeweils Anderen sehen. Die Unterhaltung und nicht die Fotos oder Profilangaben sollen den ersten Eindruck vermitteln. Erst, wenn sich nach dem ersten Kennenlernen beide für ein Like entscheiden, erscheinen die Profile.
Erste Tests des neuen Features erzielten rund 40 Prozent mehr Übereinstimmungen als bei normalem Gebrauch. Die Nutzerinnen und Nutzer scheinen also bereit, mit jemanden zu matchen, den sie unter normalen Umständen eher nach links geswiped oder übersehen hätten. Singlecoach Eva Fischer begrüßt diese Entwicklung: „Das Aussehen hat zu sehr an Bedeutung gewonnen. Wir bilden uns ein, alles aus einem Bild herauslesen zu können. Es ist gut, dass endlich eine Gegenbewegung startet.“
Hochwertig & langlebig