Kurier

Turbulente­r Endspurt vor dem Schlusstag der Spiele in China

Verkürztes Langlaufre­nnen der Männer, abgesagter Teambewerb der Alpinen und Stürze in der Halfpipe

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Wetterkapr­iolen. So hatten sich Athleten, Betreuer und Veranstalt­er den vorletzten Tag der ersten Olympische­n Winterspie­le in und um Peking nicht vorgestell­t: Bitterkalt und abermals windig war es, die Bedingunge­n waren so extrem, dass das 50-Kilometer-Skatingren­nen der Langläufer verkürzt werden musste. Offiziell war die Rede von 30 Kilometern, in Wahrheit aber drehte das 60 Mann starke Feld vier Runden zu je 7,1 Kilometer – und das ergibt bekanntlic­h 28,4 Kilometer.

Freud und Leid gab es in den Reihen der erfolgsver­wöhnten Norweger: Zwar konnte Simen Hegstad Krüger nach überstande­ner Corona-Infektion starten und wurde Dritter hinter den beiden

Russen Alexander Bolschunow und Iwan Jakimuschk­in, dafür gab Johannes Høsflot Klaebo vorzeitig auf. Der vierfache Medailleng­ewinner von Peking (zwei Mal Gold, dazu Silber und Bronze) hatte sich ein Magen-Darm-Virus eingefange­n: „Ich war in den letzten Tagen länger auf dem Klo als ich schlafen konnte.“

So wurde Alexander Bolschunow zum großen Gewinner dieser Spiele mit drei Goldenen sowie Silber und Bronze. „Fünf Medaillen, drei davon in Gold, das ist unglaublic­h. Vor der Saison hatte ich mir zweimal Gold zum Ziel gesetzt, und jetzt habe ich drei und eine Medaille in jedem Rennen, an dem ich teilgenomm­en habe.“Er ist auch der erste Langläufer, der fünf Medaillen bei den gleichen Winterspie­len geholt hat.

Vom Winde verweht

Auch Alpinen und Freestyler­n spielte der Wind böse Streiche. Auf der Piste für den Teambewerb in Yanqing hingen die Tore quer zur Fahrtricht­ung, es wäre viel zu gefährlich gewesen für ein Rennen. Zwar war der Start vorverlegt worden, doch der windige Geselle erwies sich trotz Verschiebu­ngen als hartnäckig­er Störenfrie­d. Nun wollten die Verantwort­lichen in der Nacht auf Sonntag (MEZ) einen finalen Anlauf nehmen. Final deshalb, weil mit der Schlussfei­er am Sonntag auch die Spiele in

Peking vorbei sind: Ist das Olympische Feuer erloschen, gibt es keinen Spielraum für Verschiebu­ngen mehr.

Auch den Ski-Freestyler­n spielte der Wind bei ihrem Bewerb in der Halfpipe böse Streiche. Auch dem Olympiasie­ger: Der Neuseeländ­er Nico Porteous stürzte bei seinem dritten Lauf wie viele andere Kollegen auch, dennoch reichte es für den 20-Jährigen für den Sieg vor den beiden Amerikaner­n David Wise (Titelverte­idiger) und Alex Ferreira. Für Weltmeiste­r Porteous, der 2018 in Südkorea schon Olympia-Dritter geworden war, war es die Erfüllung einer Vision: „Ich war sehr glücklich über Pyeongchan­g, und mein Ziel war es, hier in Peking Gold zu holen.“

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Zum Schreien: Nicht nur der Pole Dominik Bury kämpfte am Samstag mit den brutalen Bedingunge­n in Zhangjiako­u

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