Auf die Öster-
Jeden Tag verfolgte ich die Ergebnisse der Olympischen Spiele, vor allem die Leistungen der rot-weiß-roten HeldInnen beeindruckten mich tief. Wie stolz bin ich Wintersportnation reich! Und fast alle unserer SiegerInnen hatten im Ziel Tränen in den Augen – die Entbehrungen, die Härten des täglivievorbei chen Trainings – so les zog an ihnen und weckte große Emotionen. Die Grenzen nach oben zu verschieben – das ist nicht nur ProfiSportlern vorbehalten. Ein jeder von uns kann das täglich tun und wird so mit einer besseren Version von sich selbst belohnt. Oder ist einfach um wichtige Erfahrungen reicher. Ich habe zum Beispiel in den Semesterfeiern zum ersten Mal das Schneeschuhwandern ausprobiert. Abseits der Pisten, in einer geführten Tour, stapfte ich so durch den Tiefschnee über die Hänge des Salzkammergutes. Ich forderte meinen Körper beim Bergauf gehen, freute mich an der Bewegung in der unberührten Natur. Schneewandern war eine neue Erfahrung für mich, hier ging es nicht um Schnelligkeit, sondern um das befreite Durchatmen, um die Erprobung der Ausdauer und Heilung in der größten Apotheke der Welt, unserer Natur. Ich habe mich auch wieder dem Fasten gestellt, um meinen Körper gründlich zu entlasten. Diesmal habe ich eine Basen-Fastenwoin che der „Wasnerin“gewählt, keinen Zucker, Kaffee, Alkohol, Fleisch und andere säuernde Nahrungsmittel zu mir genommen. Nicht immer leicht, aber sehr effektvoll. Das bezeugte auch die ärztliche Begleitung, der Blutdruck und die Gewichtsreduktion.
Kleine Siege sind eben immer möglich. Und es ist gut, danach zu streben! Wir sind zu sehr in Gewohnheiten gefangen und werden schnell bequem. Ich hoffe, Sie treten auch bald an – im Rennen zum Erreichen eines neuen, persönlichen Zieles. Am Ende winkt das Gold einer neuen, spannenden Erfahrung. Und eine größere Zufriedenheit.
Der Autor ist Dompfarrer zu St. Stephan 1924 beschwerte sich der amerikanische Verleger Hugo Gernsback über die unzähligen akustischen Ablenkungen. „Überall knallende Autotüren und dann noch der Straßenlärm!“Ich frage mich wie sich Hugo Gernsam back heutzutage, Parkplatz der Autobahnraststation Guntramsdorf, fühlen würde? 1925 erfand Gernsback dann den Isolater. Wenn Sie kurz lachen möchten, sollten Sie diese Erfindung unbedingt googeln.
Falls Sie jedoch diese Erfindung jetzt googeln, ist das bereits Teil des Problems. Sie lassen sich zu rasch ablenken. Ein mir bekanntes Thema. Während ich frühstücke, streichle ich oft die Katze, lese am Handy einen Zeitungsartikel und höre nebenbei einen Podcast über Konzentrationsstörungen. Die Katze starrt inzwischen seit 20 Minuten unentwegt mein Frühstück an. Da stellt sich schon die Frage, wer von uns beiden die Speerspitze der Evolution ist? In der Wahrnehmung der Katze leide ich unter ADHS im Endstadium. Ameisenbären können sich überhaupt nur auf eine Aktivität konzentrieren. Riechen sie, dann hören sie auf zu hören. Beneidenswert. Wenn ich mich vom Monolog eines Mitmenschen genervt fühle, müsste ich einfach nur an ihm schnuppern. Es gibt drei Dinge, bei denen wir uns angeblich auf keinen Fall konzentrieren können. Beim Niesen, beim Lachen und während eines Orgasmus. Eine interessante Achtsamkeitserfahrung wäre, während eines Orgasmus zu niesen und deshalb lachen zu müssen. Wer sich dann zusätzlich noch auf seine Atmung konzentrieren kann, wird zum Lehrmeister von buddhistischen Lehrmeistern. Die Zerstreuung kann man sich jedoch auch zum Freund machen. Die Kinderärztin empfahl meiner Tochter während der Impfung: „Kikeriki“zu rufen. Das lenkt die Schmerzen ab. Jetzt weiß ich endlich, was ich vorm Fernseher brüllen werde, wenn sie wieder einmal eine Pressekonferenz der Bundesregierung zeigen.
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