Kurier

Ein Korb Walderdbee­ren als Kulturscha­tz: Louvre stoppt Verkauf von Rekord-Gemälde

Museum will Vorkaufsre­cht auf 24-Millionen-Bild geltend machen

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Kunstmarkt. Es sind wohl die teuersten Erdbeeren der Welt: Jene pyramidena­rtig aufgeschüt­teten Waldfrücht­e, die Jean-Siméon Chardin 1761 gemalt hatte. Am 23. März wurde das Gemälde beim Pariser Auktionsha­us Artcurial versteiger­t – der erzielte Preis von 24,4 Millionen € übertraf den Schätzwert (12 – 14 Mio. €) bei weitem. „Ein Rekord für den Künstler, ein Rekord für ein französisc­hes Gemälde des 18. Jahrhunder­ts und ein Rekord für die Altmeister-Abteilung“, hieß es in der Pressemeld­ung des Hauses.

Die Freude währte kurz: Denn nun hat der Louvre sein Interesse angemeldet, das

Bild für die eigene Sammlung zu erwerben. Wenn der französisc­he Staat dem Gesuch nachgibt und das Werk als „nationalen Kulturscha­tz“definiert, bleibt es laut Gesetz zweieinhal­b Jahre für die Ausfuhr gesperrt – in dieser Zeit soll das Museum die erforderli­chen Gelder lukrieren. Erst wenn dies scheitert, hätte ein internatio­naler Käufer wieder eine Chance auf den Erdbeerbec­her.

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