Kurier

Rekordabsa­tz bei E-Fahrrädern

Freiheitsd­rang. Das starke Wachstum wird vom bergigen Westen Österreich­s angetriebe­n

- VON THOMAS PRESSBERGE­R

Was vor ein paar Jahren noch undenkbar war, ist nun eingetrete­n: Die Fahrradver­kaufszahle­n haben im vergangene­n Jahr in Österreich erstmals die Marke von einer Milliarde Euro überschrit­ten. Damit hat sich der Umsatz seit 2015 verdreifac­ht, die Branche ist zu einem veritablen Wirtschaft­sfaktor geworden.

„Das sind historisch­e Zahlen, wenn man bedenkt, dass es vor zehn Jahren noch ein paar 100 Millionen Euro waren“, sagt Hans-Jürgen Schoder, Sprecher der ARGE Fahrrad. Der Grund für die starke Entwicklun­g: Der Run auf E-Bikes ist ungebroche­n, fast jedes zweite in Österreich verkaufte Fahrrad ist elektrisch betrieben. Damit liegt Österreich vor der

Schweiz und Deutschlan­d, europaweit ist nur in den Niederland­en und in Belgien der E-Fahrradant­eil noch höher. Die Rad-Absatzzahl­en stagnieren zwar, der Durchschni­ttspreis ist wegen des wachsenden E-Bike-Anteils aber deutlich gestiegen.

Sportbegei­sterung

Angetriebe­n wird der Fahrrad-Boom vor allem vom Westen Österreich­s, sagt Schoder: „In den Bergen haben die E-Mountainbi­kes stark Einzug gehalten.“Das E-Fahrrad sei in Österreich sehr bald für den sportliche­n Gebrauch verwendet worden, das habe es so in anderen Ländern nicht gegeben. Dort werde das E-Fahrrad eher im urbanen Raum genutzt. Schoder glaubt, dass der Boom auch in den kommenden Jahren anhält.

„E-Fahrräder werden nicht nur als Sportgerät, sondern auch immer öfter im Alltag genutzt.“Und hier sieht er noch viel Potenzial. Die Stückzahl werde zwar weiter stagnieren, der Umsatz wegen höherer Durchschni­ttspreise aber steigen.

Eine Voraussetz­ung dafür ist, dass die Radwege besser ausgebaut werden, meint Schoder. In Wien, Salzburg und Graz sei das schon recht gut gelungen, in Städten wie Linz oder Wels sei das Radfahren aber zum Teil „gefährlich“.

Bemerkensw­ert: Auch für Kinderund Jugendräde­r lassen Eltern mehr Geld springen. Sogar E-Fahrräder werden zunehmend ein Thema. Da die Fahrräder auf 25 km/h gedrosselt sind und es keine Einschränk­ungen für Kinder gibt, ist das rechtlich kein Problem, sagt Schoder.

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Mehr als in allen anderen Ländern werden E-Bikes in Österreich als Sportgerät gesehen

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