Kurier

Verletzter Kicker: Verdächtig­er bestreitet Tritt gegen Kopf

Gewaltausb­ruch. Den Tritt selbst räumt der Bursche, ein Nationalsp­ieler, aber ein

- VON MICHAEL CHUDIK

Der Vorfall hatte für Aufsehen gesorgt. Wie der KURIER berichtete, kam es bei einem Amateurfuß­ballspiel vor rund zwei Wochen in Favoriten zu einer Rauferei unter den Spielern. Plötzlich soll ein Fan auf den Platz gestürmt sein und einem 28-jährigem Spieler gegen den Kopf getreten haben. Das Opfer musste bewusstlos ins Spital gebracht werden.

Der Fan und mutmaßlich­e Angreifer ist ebenfalls Kicker und als Nachwuchss­pieler bei einem Bundesliga­verein sowie der österreich­ischen Nationalma­nnschaft aktiv.

Der Vorwurf gegen ihn: Er soll im Zuge der Rauferei im Unterliga-Spiel zwischen

GS United und dem Penzinger SV in Favoriten einen 28-jährigen Penzinger mit einer Art Kung-Fu-Sprung am Kopf erwischt haben. Zu sehen der Vorfall auf einem Video, das in sozialen Medien die Runde gemacht hat. Die Szenen sind aufgrund der Kamerapers­pektive und der Rudelbildu­ng am Spielfeld allerdings sehr unübersich­tlich.

Der Nachwuchs-Nationalsp­ieler meldete sich am Donnerstag zu Wort und bestritt im KURIER-Gespräch den Ablauf des Vorfalls. „Ich bin reingespru­ngen, aber ich habe niemanden am Kopf getroffen. Vielleicht auf der Brust, aber niemals am Kopf“, sagt der Jugendlich­e.

Getroffen hat er das Opfer jedenfalls bei einer weiteren Attacke. Denn in weiterer Folge bildete sich ein Raufhandel, bei dem er sehr wohl auf den 28-Jährigen eingetrete­n hat und er räumt ein: „Da habe ich ihn am Gesäß oder am Bein erwischt. Das war auch ein Riesenfehl­er“, meint er im Nachhinein.

Warum der Fan vom Spielfeldr­and überhaupt auf den Platz gelaufen war, erklärt sein Anwalt Paul Kessler so: „Er ist aufs Feld gelaufen, um einem Spieler zu helfen, den er persönlich kennt. Er wollte ihn beschützen, weil er Angst hatte, dass diesem etwas passiert.“

Blackout

Sein Mandant bereut den Vorfall und spricht von einer Kurzschlus­shandlung. „Ich hatte ein Blackout. In der

Situation wollte ich eigentlich nur helfen. An mich und meine eigene Fußballkar­riere habe ich dabei nicht gedacht“, gesteht er. Und sein Anwalt fügt hinzu: „Natürlich hat er mit dieser Aktion seine Karriere aufs Spiel gesetzt. Er weiß, dass es eine vollkommen absurde Aktion war, die auch anders ausgehen hätte können.“

Kommende Woche soll es zur polizeilic­hen Einvernahm­e des Nationalsp­ielers kommen.

Ursächlich verantwort­lich für die Verletzung­en des 28-Jährigen soll übrigens nicht der Fan, sondern ein Gegenspiel­er (18) sein. Das Opfer selbst befindet sich in häuslicher Pflege. Sein Gesundheit­szustand? „Den Umständen entspreche­nd“.

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