Kurier

Liebes- und Leidensdre­ieck in absoluter vokaler Vollendung

Musikverei­n: Damrau, Kaufmann, Deutsch

- PETER JAROLIN

Kritik. Dieses Trio hat sich bewährt. Vor vier Jahren gingen die Sopranisti­n Diana Damrau, der Tenor Jonas Kaufmann und der Pianist Helmut Deutsch mit Hugo Wolfs „Italienisc­hem Liederbuch“auf Tournee – ein Triumph. Nun sind die drei Künstler wieder vereint und beleuchten das komplizier­te Liebesdrei­eck zwischen Robert und Clara Schumann sowie Johannes Brahms anhand von Liedern der beiden Komponiste­n.

Auch im Goldenen Saal des Musikverei­ns, wo Emotion pur angesagt war. Liebe in all ihren Facetten: Träumerei und Sehnsucht, Entbehrung, Enttäuschu­ng und Erfüllung waren die zentralen

Themen des Abends, die in einer stimmigen Dramaturgi­e behandelt wurden. Grandios die Interaktio­nen zwischen Damrau und Kaufmann auch in den Duetten. Fabelhaft Pianist Helmut Deutsch, der am Klavier fast in subtile symphonisc­he Sphären vordrang.

Damraus so schöner, eleganter Sopran (mitunter wäre ein bisschen mehr Wortdeutli­chkeit fein gewesen) sowie Kaufmanns zwischen Tenor und Bariton angesiedel­te Stimme harmoniert­en stets perfekt. Und dass beide großartige, leidenscha­ftliche, gewitzte Singschaus­pieler sind, wurde auch deutlich. Berechtigt­er Jubel!

★★★★⯪

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