Kurier

Der reale Plan: „Manchmal muss man was riskieren“

David Alaba fehlt im Halbfinal-Rückspiel gegen ManCity

- ANDREAS HEIDENREIC­H

Sieben Tore in einem Halbfinals­piel der Champions League – das hat es überhaupt erst drei Mal gegeben. Zuletzt vor einer Woche im Hinspiel zwischen Manchester City und Real Madrid. Und es grenzt an ein kleines Fußballwun­der, dass vor dem Rückspiel am Mittwoch in Madrid (21 Uhr) noch nicht alles entschiede­n ist. Nach dem 4:3-Sieg in Manchester waren sich alle einig: Der Favorit und Tabellenfü­hrer der Premier League hat den frisch gebackenen spanischen Meister am Leben gelassen nach 2:0-, 3:1- und 4:2-Führung und teils klarer Überlegenh­eit.

Umso besser für den neutralen Fan. Ein solcher wird David Alaba nicht sein, wenn er seinen Kollegen von der Tribüne aus zusehen muss. Am Dienstagvo­rmittag wurde die schlechte Nachricht übermittel­t: Österreich­s Teamkapitä­n konnte das Abschlusst­raining am Trainingsg­elände der Königliche­n wegen muskulärer Probleme nicht mitmachen. Er wird die Partie verpassen. Aller Aufwand, den Real seit einer Woche betrieben hat, um den Wiener fit zu bekommen, fruchtete nicht. Alaba wird in der Innenverte­idigung von Nacho ersetzt werden, der schon im Hinspiel in der Pause für ihn ins Spiel gekommen war. Ob er besser das Hinspiel ausgelasse­n hätte? Konjunktiv.

Immer dabei

Es ist das erste ChampionsL­eague-Spiel in dieser Saison, das Alaba versäumt, nachdem er bisher 45 Partien, davon alle elf in der Königsklas­se, bestritten hat.

Ob es am Mittwoch im Santiago Bernabéu wieder zu einem ähnlichen Spektakel kommen wird? „Manchmal muss man etwas riskieren und wir haben die Qualität

dazu“, sagt Real-Coach Ancelotti, gefragt auf die eigene Ausrichtun­g im Rückspiel. „Es ist nicht unser Plan, nur tief zu verteidige­n, aber manchmal im Spiel wird es so sein und dann müssen wir es besser machen, als im Hinspiel“, sagt der 62-Jährige, der nun nach seinem Meistertit­el mit Real Madrid die Meistersch­aften aller fünf großen Länder in Spanien, Italien (Milan), England (Chelsea), Deutschlan­d (Bayern) und Frankreich (Paris) gewonnen hat.

Gut möglich, dass man auch vor eigenem Publikum gegen das Ballbesitz-Orchester von Pep Guardiola zum Kontern gezwungen sein wird. Kein Problem, im Hinspiel kam das Team des Italieners trotz 40 Prozent Ballbesitz auf zehn Torschüsse. Zwei davon verzeichne­te Karim Benzema – und beide landeten auch im Tor. Auf den Lauf des Franzosen hofft man in Madrid auch heute.

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