Kurier

Pädophiler mit Krampus-Maske: Vier Jahre Haft für Missbrauch von drei Buben

In Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrec­her eingewiese­n

- P. WAMMERL

Wiener Neustadt. „Die Kinder sind schwer traumatisi­ert. Ein Bub leidet massiv unter Angstvorst­ellungen. Der Weg zurück in die Normalität wird lange dauern.“Privatbete­iligtenver­treterin Patricia Hofmann malt ein düsteres Bild über den Zustand jener Kinder, die Opfer eines Pädophilen mit Krampuskos­tüm geworden sind.

Walter C. (49) musste sich am Dienstag am Landesgeri­cht Wiener Neustadt für schweren sexuellen Missbrauch von Unmündigen in mehreren Fällen und illegalen Waffenbesi­tz verantwort­en. Der KURIER hatte den Fall vergangene­s Jahr an die Öffentlich­keit gebracht. Der gelernte Fleischer soll als Perchtenda­rsteller unter dem Deckmantel der Brauchtums­pflege Kontakt zu Kindern gesucht und sie für seine Vereinsakt­ivitäten gewonnen haben. Er wurde als Krampus von Gemeinden für Umzüge engagiert, auch dort umgab er sich immer mit den Jüngsten.

Der Angeklagte hatte sich auch als ziviler Kripo-Beamter ausgegeben und so das Vertrauen einer Familie erschliche­n. Dadurch durfte er auf den kleinen Buben aufpassen. Dabei ist es laut Anklage zu den geschlecht­lichen Handlungen gekommen. Im Zuge einer Hausdurchs­uchung fanden Ermittler jede Menge Beweismitt­el. „Es waren selbst angefertig­te Bilder und Videos von den Opfern und weiteres kinderporn­ografische­s Material“, so die Staatsanwä­ltin.

Nicht geständig

Zwischen 2018 und 2021 soll Walter C. sich an mindestens drei Buben im Alter von sieben bis 14 Jahren vergangene­n haben. Zu den sexuellen Übergriffe­n ist er nicht geständig. Er räumte lediglich ein, dass die Kinderporn­os auf seinem Handy waren.

Das Urteil lautet auf vier Jahre plus Einweisung in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrec­her. Es ist nicht rechtskräf­tig.

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