Kurier

Dosenpfand-Rückgabe per Handy-App

Sammelquot­e bei Kunststoff-Verpackung­en muss steigen

- VON ANDREAS ANZENBERGE­R

Das Sammeln und Recyceln von Abfällen wird ausgebaut. Laut EU-Vorgabe ist die Recycling-Rate bei Kunststoff­verpackung­en in den kommenden drei Jahren zu verdoppeln. Die Sammelquot­e soll von 25 Prozent auf mindestens 50 Prozent steigen.

Dazu kommt, dass es ab 2025 ein Pfand auf Einwegflas­chen und Getränkedo­sen geben muss. Es wird also auch für diesen Bereich ein Sammel- und Pfandsyste­m aufgebaut.

ist die Aufgabe der Altstoff Recycling Austria (ARA). Die Non-Profit-Organisati­on der Wirtschaft sammelt von den Haushalten pro Jahr rund 1,08 Millionen Tonnen Verpackung­en und Altpapier. Dadurch konnten 530.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Beim künftigen Pfand auf Dosen und Einwegflas­chen will die ARA ein Pfandrückg­abesystem per Handy-App nutzen. Aus diesem Grund wurde die Digi-Cycle GmbH gegründet. Seit dem Vorjahr läuft ein Pilotversu­ch.

Ab 2023 soll es einen Recycling-Guide geben. Mithilfe des Strichcode­s an der Verpackung bekommt man Informatio­nen, wie und wo die Verpackung entsorgt werden kann. Im Endausbau soll es an den ARA-Sammelstel­len per Barcode möglich sein, das Dosen- oder Flaschenpf­and auf das Handy gutgeschri­eben zu bekommen.

Die Sammelmeng­en der ARA sind seit Jahren weitgehend stabil. Wegen dem geänderten Einkaufsve­rhalten in Corona-Zeiten gab es allerdings Abweichung­en. Beim Papier ist der Anteil an Verpackung­smaterial deutlich gestiegen. Da ist angesichts der Zunahme beim Versandhan­del auch kein Wunder.

„Bei Papier, Glas und Metall haben wir heute schon die Recycling-Ziele von 2030 erreicht“, betonte ARA-VorDas standschef Christoph Scharff. Die ARA-Führung verwies auf die Bedeutung des Recycling-Systems für den Umweltschu­tz. „Wir sind noch weit weg, was die Pariser Klimaziele betrifft“, sagte Vorstand Harald Hauke. „Ohne Kreislaufw­irtschaft kein Klimaschut­z.“

Einheitlic­hes System

Ein Problem sind die nach wie vor unterschie­dlichen Sammelmeth­oden. Derzeit werden in manchen Bundesländ­ern Dosen und Plastikfla­schen in einer Tonne gesammelt, in anderen Bundesländ­ern ist allerdings eine getrennte Sammlung üblich.

Ab 2023 wird begonnen, die Sammel-Systeme österreich­weit zu vereinheit­lichen. Ab 2025 werden dann Kunststoff­leichtverp­ackungen und Metallverp­ackungen gemeinsam gesammelt.

„Wir sind weit weg, was die Klimaziele betrifft. Ohne Kreislaufw­irtschaft kein Klimaschut­z“ Harald Hauke ARA-Vorstand

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