Ein heikler Besuch von Belgiens König im Kongo
Philippe könnte sich erneut entschuldigen
Reisediplomatie. Vor zwei Jahren wagte König Philippe, was bisher noch jedes belgische Staatsoberhaupt vermieden hatte: Eine Entschuldigung für die Gräueltaten während Belgiens Kolonialherrschaft im Kongo. In einem Brief an Kongos Präsidenten, Félix Tshisekedi, hatte Philippe sein „tiefstes Bedauern für die Verletzungen der Vergangenheit“geäußert. Gestern, Dienstag sind der belgische Monarch und seine Frau, Königin Mathilde, zu einem siebentägigen Staatsbesuch in den Kongo aufgebrochen.
In der ehemaligen Kolonie stellten sich schon vorab viele die Frage: Würde der
König seine Entschuldigung im Kongo wiederholen? Das Gebiet der heutigen Demokratischen Republik Kongo war von 1885 an 23 Jahre lang im Privatbesitz des damaligen belgischen Königs Leopold II.. Millionen Menschen wurden für Zwangsarbeit missbraucht, verstümmelt, deportiert und getötet.