Immer mehr Golf-Stars folgen dem Lockruf des Geldes
Aufregung um die neue LIV-Serie
Golf-Revolution. Monatelang war es ruhig gewesen um Phil Mickelson. Der sechsmalige Major-Sieger hatte sich eine Auszeit gegönnt, doch nun meldete sich der US-Golfstar mit einem Paukenschlag zurück: „Ich bin begeistert, bei LIV Golf zu beginnen“, verkündete der 51-Jährige via Twitter. „Ich bin bereit, zurückzukommen, um das Spiel zu spielen, das ich liebe. Aber nach 32 Jahren ist dieser neue Weg ein Neuanfang.“
Tatsächlich geht es Schlag auf Schlag, praktisch jeden Tag bekennen sich weitere Golf-Stars zur „LIV Golf Invitational Series“, wie die neue Spielwiese offiziell heißt. Zuletzt hatte auch Österreichs zweitbester Golfer Bernd Wiesberger (94. in der Weltrangliste) für die neue Serie genannt. Dem Lockruf des Geldes sind auch internationale Stars wie Sergio Garcia, Lee Westwood, Ian Poulter oder Martin Kaymer gefolgt.
Der zweifache MajorSieger Dustin Johnson verließ sogar die PGA-Tour, um beim Premierenturnier ab Donnerstag in London teilzunehmen. Es ist das erste von acht Turnieren der aus Saudi-Arabien finanzierten Tour.
Schmutziges Geld
Die neue Golf-Serie steht wegen des Millionen-Investments aus Saudi-Arabien in der Kritik. Hintergrund ist, dass das wegen Menschenrechtsverletzungen kritisierte Land mit lukrativen Sportveranstaltungen versucht, sein Image aufzubessern. Golf, aber lauter – so heißt es auf der Homepage der LIV-Series.
Die Einladungsturniere der Konkurrenzserie zur PGA-Tour und der DP World Tour (ehemals European Tour) werden über drei statt vier Tage gespielt. Zudem sind die Veranstaltungen mit sehr hohen Preisgeldern ausgestattet. Allein das Turnier in London ist mit 20 Millionen US-Dollar dotiert – der Sieger bekommt vier Millionen US-Dollar. Die PGA und auch die DP World Tour hatten angedroht, Teilnehmer der LIV-Serie zu sanktionieren. Für die US Open gibt es aber noch keine Sanktionen.
Um solchen Folgen zu entgehen, zog sich Dustin Johnson als zweiter Spieler nach seinem Landsmann Kevin Na gleich ganz aus der prestigeträchtigen PGATour zurück. „Es ist schwer, abzuschätzen, was die Konsequenzen sein könnten, aber ich habe meine Mitgliedschaft bei der Tour zurückgelegt“, sagte Johnson am Dienstag in London. Seine Entscheidung, in der LIVSerie sei auch für seine Familie die beste.
Obszöne Gagen
Ob es wirklich nur um die Familie geht, sei einmal dahingestellt. Denn es halten sich Gerüchte, dass die Stars mit obszönen Antrittsgeldern geködert werden. So soll allein Dustin Johnson für seine Teilnahme 100 Millionen US-Dollar garantiert bekommen.
Nach dem Auftaktturnier in London macht die LIV-Tour Ende des Monats in Boston Station. Die weiteren sechs Turniere finden in Bedminster, Boston, Chicago, Miami (USA), Bangkok (Thailand) und in Jeddah (Saudi Arabien) statt.