Rekordgewinn der Voestalpine in Zeiten von Krise und Krieg
Neue Energielieferanten und eine gute Nachfrage
Üblicherweise wird bei Bilanzpressekonferenzen in diesen Tagen immer auf das „herausfordernde Umfeld“verwiesen. Gemeint sind der Krieg in der Ukraine und massiv gestiegene Energieund Rohstoffkosten sowie die durch die Pandemie und deren Folgewirkungen unterbrochenen Lieferketten. Alles ist schlecht für den wirtschaftlichen Erfolg.
„Der Krieg in der Ukraine hat das wirtschaftliche Segment in Europa doch deutlich getrübt“lautet daher auch der Hinweis von Voestalpine-Konzernchef Herbert Eibensteiner. Ansonsten hatte Eibensteiner keinen Grund zur Klage. Der Linzer Stahlkonzern Voestalpine hat im Geschäftsjahr 2021/22 einen Rekordgewinn von 1,3 Milliarden Euro erzielt. Trotz Krieg und allen anderen ökonomischen Verwerfungen.
Neue Lieferanten
Dazu ein paar Erklärungen des Chefs der Voestalpine: Der Konzern hat sich neue Lieferanten für Rohstoffe gesucht. Zuvor wurden Kohle + 4.097 % +3% aus Russland und auch „gewisse Mengen“Eisenerz-Pellets aus der Ukraine importiert. „Wir haben die Lieferungen aus anderen Bereichen intensiviert“, erläuterte Eibensteiner die Strategie. Mit einem Importstopp von russischem Gas kann er sich nicht anfreunden. Ein Gasembargo wäre „wahrscheinlich für die gesamte europäische Industrie ein sehr schwieriges Thema“.
Kunden zahlen
Die deutlich gestiegenen Kosten konnte der Konzern bisher an seine Kunden weiterverrechnen. Dazu kommt, dass sich die Nachfrage nach den Produkten des Stahlund Technologiekonzerns gut entwickelt hat. Auch der Geschäftsbereich Automotive, der von unterbrochenen Lieferketten betroffen war, verzeichnete laut Presseaussendung „eine zufriedenstellende Performance“. Der Boom im Geschäftsbereich Lagertechnik hält an.
Das einzige, was Konzernchef Eibensteiner derzeit Sorgen bereitet ist die „kaum einschätzbare wirtschaftliche Entwicklung im zweiten Halbjahr 2022.“