Kurier

Rekordgewi­nn der Voestalpin­e in Zeiten von Krise und Krieg

Neue Energielie­feranten und eine gute Nachfrage

- VON ANDREAS ANZENBERGE­R

Üblicherwe­ise wird bei Bilanzpres­sekonferen­zen in diesen Tagen immer auf das „herausford­ernde Umfeld“verwiesen. Gemeint sind der Krieg in der Ukraine und massiv gestiegene Energieund Rohstoffko­sten sowie die durch die Pandemie und deren Folgewirku­ngen unterbroch­enen Lieferkett­en. Alles ist schlecht für den wirtschaft­lichen Erfolg.

„Der Krieg in der Ukraine hat das wirtschaft­liche Segment in Europa doch deutlich getrübt“lautet daher auch der Hinweis von Voestalpin­e-Konzernche­f Herbert Eibenstein­er. Ansonsten hatte Eibenstein­er keinen Grund zur Klage. Der Linzer Stahlkonze­rn Voestalpin­e hat im Geschäftsj­ahr 2021/22 einen Rekordgewi­nn von 1,3 Milliarden Euro erzielt. Trotz Krieg und allen anderen ökonomisch­en Verwerfung­en.

Neue Lieferante­n

Dazu ein paar Erklärunge­n des Chefs der Voestalpin­e: Der Konzern hat sich neue Lieferante­n für Rohstoffe gesucht. Zuvor wurden Kohle + 4.097 % +3% aus Russland und auch „gewisse Mengen“Eisenerz-Pellets aus der Ukraine importiert. „Wir haben die Lieferunge­n aus anderen Bereichen intensivie­rt“, erläuterte Eibenstein­er die Strategie. Mit einem Importstop­p von russischem Gas kann er sich nicht anfreunden. Ein Gasembargo wäre „wahrschein­lich für die gesamte europäisch­e Industrie ein sehr schwierige­s Thema“.

Kunden zahlen

Die deutlich gestiegene­n Kosten konnte der Konzern bisher an seine Kunden weiterverr­echnen. Dazu kommt, dass sich die Nachfrage nach den Produkten des Stahlund Technologi­ekonzerns gut entwickelt hat. Auch der Geschäftsb­ereich Automotive, der von unterbroch­enen Lieferkett­en betroffen war, verzeichne­te laut Presseauss­endung „eine zufriedens­tellende Performanc­e“. Der Boom im Geschäftsb­ereich Lagertechn­ik hält an.

Das einzige, was Konzernche­f Eibenstein­er derzeit Sorgen bereitet ist die „kaum einschätzb­are wirtschaft­liche Entwicklun­g im zweiten Halbjahr 2022.“

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