Kurier

Die neuen Stil-Ikonen

Nationalte­am. Marcel Sabitzer, Konrad Laimer, Xaver Schlager, Nicolas Seiwald und Maximilian Wöber kennen und verkörpern den aktiven Spielstil von Teamchef Rangnick

- VON ALEXANDER STRECHA

Zwei Spiele sind in der Nations League absolviert und auch das dritte kann planmäßig stattfinde­n. Am Mittwoch kurz vor Mitternach­t kam die Freigabe der UEFA nach den Untersuchu­ngen und Reparature­n des Loches im Rasen des Ernst-Happel-Stadions. Nun kann gegen Weltmeiste­r Frankreich am Freitag der nächste Schritt in der Ära Rangnick getan werden. Fünf Herren hatten bisher kaum Anlaufschw­ierigkeite­n, die Ideen des Teamchefs umzusetzen. Im Nationalte­am gibt es Stil-Ikonen, die den aktiven Spiel-Trend verkörpern.

Rangnick schüttete nach dem Dänemark-Spiel ein Füllhorn an Sonderlob über den 21-Jährigen aus. „Ich kenne den Jungen schon seit vier Jahren und mir war immer klar, dass er ein Spieler ist, der internatio­nale

Nicolas Seiwald

Karriere machen wird. Wenn Scouts nicht auf beiden Augen blind waren, haben sie gesehen, dass er für sein Alter schon ein außergewöh­nlicher Spieler ist.“

Seiwald nimmt das Lob als Motivation. „Ich weiß, dass ich Potenzial habe und will es immer ausschöpfe­n.“Der Mittelfeld­spieler gibt unumwunden zu, dass er bei den Stil-Vorgaben sofort wusste, was von ihm verlangt wird: „Für mich war es etwas leichter, weil der Stil zu mir passt und ich zu ihm. Ich fühle mich da gut auf dem Platz.“

Der Verteidige­r begann in Kroatien in einer Dreierkett­e, ehe er sich nach der taktischen Umstellung als Linksverte­idiger viel mehr in die Offensive einschalte­n sollte und auch konnte. Mit seinem Flankenlau­f und dem Assist zum 2:0 durch Gregoritsc­h zeigte er auf, welche Offensivqu­alitäten in ihm stecken. „Das macht auf alle Fälle Spaß, wenn ich mich vorne einschalte­n kann. Ich kann dabei Risiko nehmen und kreativ sein.“Die Rolle ist ihm nicht unbekannt, hat er sie doch schon beim FC Sevilla gespielt. „Den Stil bin ich gewohnt, weil wir in Salzburg ähnlich spielen.“

Seinem Mitspieler Seiwald kann er nur applaudier­en. „Er ist ruhig am Ball und in Salzburg schon ein extrem wichtiger Spieler. Gegen Dänemark hat er sein Potenzial gezeigt. Außerdem ist er ein cooler Typ.“

Maximilian Wöber

Der Legionär von Wolfsburg verbuchte in Osijek die meisten Ballerober­ungen (11) aller Österreich­er, ein Zeugnis seiner Wichtigkei­t im Spiel des Nationalte­ams. Dabei sieht er sich nach seinem Kreuzbandr­iss aus dem Vorjahr noch immer nicht bei 100 Prozent, der intensive Rhythmus setzt ihm zu. „Es ist schon sehr belastend für den Körper und für das Knie. Aber irgendwann muss ich damit anfangen, dass ich wieder im DreiTages-Rhythmus spiele.“

Das Duo Schlager/Seiwald ist im zentralen defensiven Mittelfeld aktuell klar die erste Wahl.

Xaver Schlager

Der 25-Jährige von RB Leipzig verkörpert wohl wie kein anderer den Stil von Rangnick, der wiederum weiß, was er an der Laufund Pressingma­schine im Mittelfeld hat: „Konny ist gegen Kroatien 1.000 Mal gesprintet.

Konrad Laimer

Ich weiß nicht, ob er schon einmal so viel gesprintet ist in einem Spiel. Aber er ist jemand, der eine gute Kombinatio­n aus hoher Sprintinte­nsität und Ausdauer hat, und der sich trotzdem eigentlich immer schnell wieder erholt.“

Laimer fühlt sich pudelwohl und frisch genug für die weiteren Aufgaben. „Es ist gar nicht so schlecht, wenn du im Rhythmus bleibst.“

Der Routinier und „dritte Kapitän“nach Alaba und Arnautovic nimmt in Rangnicks Plan eine zentrale Rolle als Führungssp­ieler ein. Gegen Kroatien agierte der Legionär von Bayern München zunächst als Sechser im Zentrum, rückte danach auf die halblinke Position, wo er offensiv gestalteri­sch tätig war und ein Tor erzielte. Auch gegen Dänemark nahm er nach seiner Einwechslu­ng diese Position ein.

Marcel Sabitzer

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