Die neuen Stil-Ikonen
Nationalteam. Marcel Sabitzer, Konrad Laimer, Xaver Schlager, Nicolas Seiwald und Maximilian Wöber kennen und verkörpern den aktiven Spielstil von Teamchef Rangnick
Zwei Spiele sind in der Nations League absolviert und auch das dritte kann planmäßig stattfinden. Am Mittwoch kurz vor Mitternacht kam die Freigabe der UEFA nach den Untersuchungen und Reparaturen des Loches im Rasen des Ernst-Happel-Stadions. Nun kann gegen Weltmeister Frankreich am Freitag der nächste Schritt in der Ära Rangnick getan werden. Fünf Herren hatten bisher kaum Anlaufschwierigkeiten, die Ideen des Teamchefs umzusetzen. Im Nationalteam gibt es Stil-Ikonen, die den aktiven Spiel-Trend verkörpern.
Rangnick schüttete nach dem Dänemark-Spiel ein Füllhorn an Sonderlob über den 21-Jährigen aus. „Ich kenne den Jungen schon seit vier Jahren und mir war immer klar, dass er ein Spieler ist, der internationale
Nicolas Seiwald
Karriere machen wird. Wenn Scouts nicht auf beiden Augen blind waren, haben sie gesehen, dass er für sein Alter schon ein außergewöhnlicher Spieler ist.“
Seiwald nimmt das Lob als Motivation. „Ich weiß, dass ich Potenzial habe und will es immer ausschöpfen.“Der Mittelfeldspieler gibt unumwunden zu, dass er bei den Stil-Vorgaben sofort wusste, was von ihm verlangt wird: „Für mich war es etwas leichter, weil der Stil zu mir passt und ich zu ihm. Ich fühle mich da gut auf dem Platz.“
Der Verteidiger begann in Kroatien in einer Dreierkette, ehe er sich nach der taktischen Umstellung als Linksverteidiger viel mehr in die Offensive einschalten sollte und auch konnte. Mit seinem Flankenlauf und dem Assist zum 2:0 durch Gregoritsch zeigte er auf, welche Offensivqualitäten in ihm stecken. „Das macht auf alle Fälle Spaß, wenn ich mich vorne einschalten kann. Ich kann dabei Risiko nehmen und kreativ sein.“Die Rolle ist ihm nicht unbekannt, hat er sie doch schon beim FC Sevilla gespielt. „Den Stil bin ich gewohnt, weil wir in Salzburg ähnlich spielen.“
Seinem Mitspieler Seiwald kann er nur applaudieren. „Er ist ruhig am Ball und in Salzburg schon ein extrem wichtiger Spieler. Gegen Dänemark hat er sein Potenzial gezeigt. Außerdem ist er ein cooler Typ.“
Maximilian Wöber
Der Legionär von Wolfsburg verbuchte in Osijek die meisten Balleroberungen (11) aller Österreicher, ein Zeugnis seiner Wichtigkeit im Spiel des Nationalteams. Dabei sieht er sich nach seinem Kreuzbandriss aus dem Vorjahr noch immer nicht bei 100 Prozent, der intensive Rhythmus setzt ihm zu. „Es ist schon sehr belastend für den Körper und für das Knie. Aber irgendwann muss ich damit anfangen, dass ich wieder im DreiTages-Rhythmus spiele.“
Das Duo Schlager/Seiwald ist im zentralen defensiven Mittelfeld aktuell klar die erste Wahl.
Xaver Schlager
Der 25-Jährige von RB Leipzig verkörpert wohl wie kein anderer den Stil von Rangnick, der wiederum weiß, was er an der Laufund Pressingmaschine im Mittelfeld hat: „Konny ist gegen Kroatien 1.000 Mal gesprintet.
Konrad Laimer
Ich weiß nicht, ob er schon einmal so viel gesprintet ist in einem Spiel. Aber er ist jemand, der eine gute Kombination aus hoher Sprintintensität und Ausdauer hat, und der sich trotzdem eigentlich immer schnell wieder erholt.“
Laimer fühlt sich pudelwohl und frisch genug für die weiteren Aufgaben. „Es ist gar nicht so schlecht, wenn du im Rhythmus bleibst.“
Der Routinier und „dritte Kapitän“nach Alaba und Arnautovic nimmt in Rangnicks Plan eine zentrale Rolle als Führungsspieler ein. Gegen Kroatien agierte der Legionär von Bayern München zunächst als Sechser im Zentrum, rückte danach auf die halblinke Position, wo er offensiv gestalterisch tätig war und ein Tor erzielte. Auch gegen Dänemark nahm er nach seiner Einwechslung diese Position ein.