Kurier

Am Rad der Zeit

Warum sich im Sommer in Leogang alles um das Mountainbi­ke dreht

- VON CHRISTOPH GEILER

Es raschelt und knackt bedrohlich im Unterholz. Weit und breit ist nichts zu sehen, aber die verdächtig­en Geräusche aus dem dichten Wald kommen immer näher und werden immer lauter. Bis auf einmal eine Gestalt auf einem Fahrrad in Höllentemp­o aus dem Dickicht herausschi­eßt. So schnell kann man gar nicht schauen, da ist der Downhill-Biker auch schon wieder auf einem engen Pfad im Unterholz verschwund­en. Zurück bleiben aufgewirbe­lte Steine und das Rascheln und Knacken, das sich ähnlich rasch entfernt, wie es aufgetauch­t war.

So hört sich der Sommer im Jahr 2022 in Leogang an.

Einst waren die DownhillBi­ker und ihre bergauffah­renden Kollegen in der Pinzgauer Winterspor­thochburg nur die Nebengeräu­sche der Nebensaiso­n, mittlerwei­le gehören sie in der Region längst zum guten Ton und füllen die Hotelbette­n und die Kassen. „Das Verhältnis zwischen Winterund

Sommertour­ismus ist heute 50:50“, sagt Marco Pointner, Geschäftsf­ührer der Tourismusm region Saalfelden-Leogang.

Pionierlei­stung

Zwei Jahrzehnte sind vergangen, seit am Fuße des Asitz begonnen wurde, am Rad der Zeit zu drehen. Aus dem ersten kleinen Bike-Park in Leogang ist im touristisc­hen Tandem Saalbach-Hinterglem­m und Fie„Wir berbrunn über die Jahre „Österreich­s größte Bike-Region“geworden.

Wen es im Sommer einmal nach Leogang verschlägt, der bemerkt gleich, dass sich hier alles um das Fahrrad dreht. Auf dem riesigen Parkplatz der Asitzbahne­n campieren die passionier­ten Downhiller und Mountainbi­ker, die es aus ganz Europa in den Pinzgau zieht. Es gibt mittlerwei­le etliche deklariert­e Bike-Hotels und die Bergbahnen transporti­eren ÖSTERREICH

Zell am See immer häufiger Zweiräder. kommen auf 200.000 Fahrim ten Jahr nur von Bikern“, erklärt Tourismusc­hef Pointner.

Publikumsm­agnet

An diesem Wochenende rückt Leogang noch mehr als sonst in den Fokus der Biker. Von Freitag bis Sonntag gastiert der Mountainbi­ke-Weltcup im Ort, 25.000 Besucher werden erwartet, die Rennen werden in 93 Länder live übertragen. Im Mittelpunk­t steht eine junge Frau, die auf die Welt kam, als in Leogang gerade der erste Bike-Park ins Leben gerufen wurde. Heute ist die Saalbacher­in Valentina Höll (20) die WeltcupGes­amtsiegeri­n im Downhill.

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