„Kraanerg“: Eine Hommage in Weiß und Schwarz
Kunst. Die britisch-portugiesische Künstlerin Paula Rego, deren bildnerische Auseinandersetzung mit Themen der Tyrannei und Frauenverachtung oft mit Francisco de Goya verglichen wurde, ist tot. Die in Lissabon geborene Künstlerin machte ab 1951 in Großbritannien Karriere, ein Museum in Cascais nahe Lissabon ist ihr gewidmet. Derzeit wird ihr Werk auf der Venedig-Biennale gezeigt.
Kritik. In Welten von Klängen und Geräuschen einzutauchen, sich davon hinweg tragen lassen, dazu laden die Kompositionen von Iannis Xenakis ein. Im besten Fall werden diese sichtbar gemacht.
Das demonstrieren die Choreografin Emmanuelle Huynh, die Licht-Designerin Caty Olive, das Klangforum Wien mit Sylvain Cambreling am Pult und vier Tänzerinnen und Tänzer in der Halle G im Museumsquartier in „Kraanerg“, seinem Klangkunstwerk für Ballett, 23 Instrumente und Musik vom Band.
Revolutionär
Xenakis, 1922 geboren, war ein Revolutionär in der Musik und im Leben. Fast 30 Jahre lebte der ausgebildete Ingenieur im Exil, schöpfte aus seiner Arbeit für den Architekten Le Corbusier für seine Tonkunst, wie „Kraanerg“zeigt. Cambreling entfesselt mit den hervorragenden Musikerinnen und Musikern gigantische Klangfluten in stupender Präzision. Exzellent das Ineinanderfließen von analogen und elektronischen Klängen, die in der Beleuchtung am weißen Boden durch schwarze Schatten-Streifen sichtbar gemacht werden.
Mit Höchstspannung wird von Jerome Andrieu, Lucie Collardeau, Élodie Cottet und Théo Le Bruman dazu agiert. Diese veritable Hommage an einen der bedeutendsten Erneuerer der Tonkunst im 20. Jahrhundert wurde vom Publikum bejubelt.