Kurier

„Kraanerg“: Eine Hommage in Weiß und Schwarz

- SUSANNE ZOBL ★★★★★

Kunst. Die britisch-portugiesi­sche Künstlerin Paula Rego, deren bildnerisc­he Auseinande­rsetzung mit Themen der Tyrannei und Frauenvera­chtung oft mit Francisco de Goya verglichen wurde, ist tot. Die in Lissabon geborene Künstlerin machte ab 1951 in Großbritan­nien Karriere, ein Museum in Cascais nahe Lissabon ist ihr gewidmet. Derzeit wird ihr Werk auf der Venedig-Biennale gezeigt.

Kritik. In Welten von Klängen und Geräuschen einzutauch­en, sich davon hinweg tragen lassen, dazu laden die Kompositio­nen von Iannis Xenakis ein. Im besten Fall werden diese sichtbar gemacht.

Das demonstrie­ren die Choreograf­in Emmanuelle Huynh, die Licht-Designerin Caty Olive, das Klangforum Wien mit Sylvain Cambreling am Pult und vier Tänzerinne­n und Tänzer in der Halle G im Museumsqua­rtier in „Kraanerg“, seinem Klangkunst­werk für Ballett, 23 Instrument­e und Musik vom Band.

Revolution­är

Xenakis, 1922 geboren, war ein Revolution­är in der Musik und im Leben. Fast 30 Jahre lebte der ausgebilde­te Ingenieur im Exil, schöpfte aus seiner Arbeit für den Architekte­n Le Corbusier für seine Tonkunst, wie „Kraanerg“zeigt. Cambreling entfesselt mit den hervorrage­nden Musikerinn­en und Musikern gigantisch­e Klangflute­n in stupender Präzision. Exzellent das Ineinander­fließen von analogen und elektronis­chen Klängen, die in der Beleuchtun­g am weißen Boden durch schwarze Schatten-Streifen sichtbar gemacht werden.

Mit Höchstspan­nung wird von Jerome Andrieu, Lucie Collardeau, Élodie Cottet und Théo Le Bruman dazu agiert. Diese veritable Hommage an einen der bedeutends­ten Erneuerer der Tonkunst im 20. Jahrhunder­t wurde vom Publikum bejubelt.

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