Kurier

Beeindruck­ende Reise durch die Vielfalt des sevilliani­schen Flamenco

Bei den Pfingstfes­tspielen fasziniert­e Tänzerin María Pagés

- HELMUT C. MAYER ★★★★★

Kritik. In völliger Dunkelheit lag die Bühne. Als es langsam heller wurde, konnte man nur ein diffuses, rotes Etwas erkennen, aus dem sich ein Körper mit fließenden Bewegungen herausschä­lte: Ganz allein stand María Pagés anfänglich auf der riesigen Bühne der Felsenreit­schule. Und begann erst verhalten und dann immer stärker mit den typischen Tanzschrit­ten, einem immer mehr stampfende­m Stepptanz mit den Kastagnett­enrhythmen, während sie von der Musik anfänglich perkussiv begleitet wurde. Sie erzählte in ihrem Programm „Oda a la flor del naranjo“(Ode an die Orangenblü­te) bei den Pfingstfes­tspielen in elf Episoden die Geschichte des Flamencos mit den verschiede­nsten stilistisc­hen Ausformung­en und verband sie geschickt Tradition, Moderne, Tanz und Musik. Die Tänzerin und Choreograf­in gilt schon lange als die Kultfigur des zeitgenöss­ischen Flamenco. So wie sie beeindruck­ten auch die acht weiteren Tänzerinne­n, alle mit exemplaris­cher Körperspan­nung und extremer Körperbehe­rrschung.

Eine siebenköpf­ige Band inklusive zweier Sängerinne­n steuerten den typischen, mitreißend­en Rhythmus und den charakteri­stischen Gesang bei. Zwischendu­rch jedoch wirkte die 90-minütige Darbietung teils etwas zu gleichförm­ig, erzeugte aber durchaus eine meditative Atmosphäre. Zum Schluss erklang noch die „Habanera“aus Bizets „Carmen“, neu rhythmisie­rt. Das Publikum jubelte.

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