Beeindruckende Reise durch die Vielfalt des sevillianischen Flamenco
Bei den Pfingstfestspielen faszinierte Tänzerin María Pagés
Kritik. In völliger Dunkelheit lag die Bühne. Als es langsam heller wurde, konnte man nur ein diffuses, rotes Etwas erkennen, aus dem sich ein Körper mit fließenden Bewegungen herausschälte: Ganz allein stand María Pagés anfänglich auf der riesigen Bühne der Felsenreitschule. Und begann erst verhalten und dann immer stärker mit den typischen Tanzschritten, einem immer mehr stampfendem Stepptanz mit den Kastagnettenrhythmen, während sie von der Musik anfänglich perkussiv begleitet wurde. Sie erzählte in ihrem Programm „Oda a la flor del naranjo“(Ode an die Orangenblüte) bei den Pfingstfestspielen in elf Episoden die Geschichte des Flamencos mit den verschiedensten stilistischen Ausformungen und verband sie geschickt Tradition, Moderne, Tanz und Musik. Die Tänzerin und Choreografin gilt schon lange als die Kultfigur des zeitgenössischen Flamenco. So wie sie beeindruckten auch die acht weiteren Tänzerinnen, alle mit exemplarischer Körperspannung und extremer Körperbeherrschung.
Eine siebenköpfige Band inklusive zweier Sängerinnen steuerten den typischen, mitreißenden Rhythmus und den charakteristischen Gesang bei. Zwischendurch jedoch wirkte die 90-minütige Darbietung teils etwas zu gleichförmig, erzeugte aber durchaus eine meditative Atmosphäre. Zum Schluss erklang noch die „Habanera“aus Bizets „Carmen“, neu rhythmisiert. Das Publikum jubelte.