Britischer Richter erlaubt Abschiebeflüge nach Ruanda
Prinz Charles verurteilt das als „entsetzlich“
Migration. In einer Eilentscheidung hat die britische Justiz Abschiebeflüge von illegal ins Land gekommenen Migranten nach Ruanda gebilligt. Der zuständige Richter Jonathan Swift erklärte am Freitag, es sei im öffentlichen Interesse wichtig, „dass das Innenministerium Entscheidungen zur Kontrolle der Einwanderung treffen und umsetzen kann“. Der britische Thronfolger Prinz Charles verurteilt das Vorhaben als „entsetzlich“. Bereits am Dienstag soll der erste Flug von Asylwerbern nach Ruanda starten. In Ruanda sollten sie ein „großzügiges Unterstützungspaket“erhalten, zu dem fünf Jahre Ausbildung, Unterkunft und Gesundheitsversorgung gehörten. Angeblich sind die Betroffenen bereits über ihre geplante Abschiebung informiert.
Die Regierung von Boris Johnson will mit dieser Aktion Migranten vor der illegalen Einreise nach Großbritannien abschrecken. Das Abkommen mit der Regierung in Kigali wurde im April der Öffentlichkeit vorgestellt. Die klagenden Menschenrechtsorganisationen legten gegen das Urteil Berufung ein, über die am Montag entschieden werden soll. Prinz Charles erklärte in der Times, dass er „mehr als enttäuscht“sei über diese Migrationspolitik.